Sonntag, 27. Januar 2013

Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw)

Wer sich mit der Geschichte der Streitkräfte der DDR beschäftigt, kommt an dem Militärgeschichtliche Forschungsamt der Bundeswehr (MGFA) nicht herum. Obwohl 1994 mit dem Umzug des MGFA nach Potsdam, die dort lagernden Unterlagen des Militärgeschichtliches Institut der DDR (MGI) ausgerechnet in das tief im Süden der BRD gelegene Freiburg i.B. verbracht wurden, bleibt es der Anlaufspunkt für Militärgeschichte. Schwerpunkt der historischen Forschung bildete dabei die deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Seit dem 1. Januar 2013 wurde das MGFA mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SOWI) fusioniert, welches seit 1995 seinen Sitz in Strausberg hatte, zum Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr" (ZMSBw).  »Der Schwerpunkt der historischen Forschung des ZMSBw bleibt die deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Hinzu kommen die streitkräftebezogene empirische Sozialforschung, die militärhistorische und sicherheitspolitische Grundlagenforschung sowie das neue Forschungsfeld „Einsatz“.« (Zitat vom kommando.streitkraeftebasis.de; Abruf am 27.01.2013)
 
Andere formulieren das so:  »Die Institution, die unter der Bezeichnung "Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr" (ZMSBw) firmiert, soll sich insbesondere mit der Transformation der deutschen Armee zur global agierenden Interventions- und Besatzungstruppe befassen und Strategien zur Aufstandsbekämpfung entwickeln. Sie wird - als Teil des Spionage- und Propagandaapparats der Streitkräfte - "Einsatz- und Kriegserfahrungen" mit Blick auf zukünftige Gewaltoperationen auswerten. Gleichzeitig erhält das ZMSBw die Aufgabe, eine "Brücken- und Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft, Streitkräften und Öffentlichkeit" zu erfüllen. Begründet wird dies damit, dass die gesellschaftliche Auseinandersetzung über "Krieg und Kampf" in Deutschland nach wie vor von der NS-Geschichte und einer "reflexartigen Angst vor einer Militarisierung deutscher Politik" geprägt sei.« (Zitat von "german-foreign-policy.com"; Abruf am 27.01.2013).

Ein  Trost: »Weiterhin gilt für unser neues Haus, was für unsere beiden Vorgängerinstitute selbstverständlich war: Wir sind der Wissenschaft verpflichtet!« (Zitat vom MGFA unter der Überschrift "MGFA + SOWI = ZMSBw"; Abruf am 27.01.2013)

Sonntag, 13. Januar 2013

Vorkriegsjahr 2013?

»1913 glaubten viele, dass es wegen der damaligen Globalisierung nicht zu einem Krieg komme. Wenn ich das heute lese, muss ich sagen: ein plausibles Argument. Und trotzdem kam es anders«, Florian Illies in einem Interview in der Schweizer SonntagsZeitung (30.12.2012) über seinen Bestseller "1913".

Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg und Vorsitzender der Euro-Gruppe am 7. Januar 2013 beim Neujahrsempfang der luxemburgischen Presse:

... d'Joer 2013 kéint e Virkrisejoer ginn wéi d'Joer 1913, wou all Mënsch u Fridde gegleeft huet, ier de Krich koum." Auf Deutsch: "... das Jahr 2013 könnte ein Vorkriegsjahr werden wie das Jahr 1913, wo alle Menschen an Frieden glaubten, bevor der Krieg kam."
http://news.rtl.lu/news/national/374419.html (RTL Sonndeszeitung)
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2013/01/warnt-jean-claude-juncker-vor-einem.html (Übersetzung)

Das luxemburgische "Tageblatt" berichtet über Junckers Aussage im folgenden Zusammenhang und mit diesen Worten: »Staatsminister Jean-Claude Juncker ging ebenfalls auf den Verlust verschiedener Presseorgane im Jahr 2012 ein; dies sei ein schmerzlicher Vorgang für jeden Zeitungsfreund. Er zog anschließend Vergleiche zwischen dem Vorkriegsjahr 1913 und dem angebrochenen Jahr 2013, ohne allerdings auf das anstehende 100-jährige Jubiläum des Tageblatt einzugehen.«
http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/11319916

Anmerkung:
Demnach bezog sich der luxemburgische Premierminister lediglich auf das "Pressesterben" und prophezeite, daß es für die Presserzeugnisse noch schlimmer kommen könnte. Ein zumindest "grenzwertiger" Vergleich.

update (10.03.2013)
»In der Debatte um die Zukunft der Währungsunion warnte Juncker im Spiegel davor, dass sich die Konflikte in Europa gefährlich zuspitzen könnten. "Wer glaubt, dass sich die ewige Frage von Krieg und Frieden in Europa nie mehr stellt, könnte sich gewaltig irren. Die Dämonen sind nicht weg, sie schlafen nur." Er sehe auffällige Parallelen zum Jahr 1913, als viele dachten, es werde in Europa nie mehr Krieg geben.«
http://www.sueddeutsche.de/politik/europas-zukunft-juncker-warnt-vor-krieg-in-europa-1.1620583

Donnerstag, 10. Januar 2013

Kameradentreffen - Rothenburg 2013

Nun ist es wieder soweit. Nach zweijähriger Pause treffen sich die ehemaligen Kameraden der ersten und zweiten technischen Staffel des JAG 15 zum 7. Kameradentreffen auf dem Museumsgelände des Flugplatzes Rothenburg.

Die Zusammenkunft ist am Samstag, den 25. Mai 2013, um 14.00 Uhr im Museum.

Nach der Besichtigung der Flugzeuge und Technik geht es anschließen zum Kaffee trinken in die Flugplatzgaststätte.  Ab 19.00 Uhr klingt das Treffen im Rothenburger Ratskeller in einer gemütlichen Runde aus. Alle ehemaligen Kameraden die daran teilnehmen möchten, sind dazu herzlich eingeladen.

Viele Kameraden reisen schon am Freitag an. Sie treffen sich um 18.00 Uhr im Ratskeller. Bei einer Teilnahme wird um eine Teilnahmebestätigung  wird gebeten. Selbstverständlich sind Gäste immer willkommen und erwünscht.

Bei evtl. Rückfragen, bitte bei Hans-Jürgen Bösche unter Tel.Nr.:
03944/ 63 124 oder E-Mail: h-jboesche@arcor.de melden.

s.a.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.de/2013/06/kameradentreffen-auf-dem-flugplatz.html

Donnerstag, 3. Januar 2013

Mohammed Said via Skype

Die aktuelle Meldung von "Mohammed Said via Skype" aus der syrischen Hauptstadt:

»Ein Kampfflugzeug vom Typ MiG habe am Mittwoch eine Rakete auf eine Tankstelle im Damaszener Vorort Mleiha abgefeuert, berichtete der örtliche Aktivist Mohammed Said via Skype.«
http://www.handelsblatt.com/politik/international/neue-unruhen-syrien-versinkt-in-einer-welle-der-gewalt/7579950.html

Der "örtliche Aktivist" kommt mit seinem Laptop und Internetanschluß viel herum. Im September d.J. berichtete er noch aus Aleppo:

»Der erste Angriff auf Aleppo begann kurz nach Mitternacht, wie ein Oppositioneller, Mohammed Said, aus der Stadt berichtete. Die «Brigade Freier Syrer» habe dabei mehrere Stellungen der Sicherheitskräfte mit Panzern, Raketenwerfern und Maschinengewehren angegriffen, auch Flugplätze der Luftwaffe in der Provinz Aleppo seien attackiert worden, berichtete er über Skype.«
http://alislamnetblog.wordpress.com/2012/09/01/syrien-mitternachts-angriff-auf-aleppo/

Daß jeweils sofort der Londoner Gemüsehändler skandierte, brauche ich nicht weiter zu erwähnen.

Es gibt wohl drei Möglichkeiten:

1. Es gibt mehrere "Mohammed Said", die "via Skype" und mit Unterstützung des Gemüsehändlers die Qualitätsmedien der westlichen Welt mit "Informationen" versorgen.
2. "Mohammed Said" ist ein "Dummy", wie "John Doe" o.ä., der von den Qualitätsjournalisten resp. dem Gemüsehändler als "Name" eingesetzt wird, wenn eine "Information" glaubhafter gemacht werden soll.
3. "Mohammed Said" ist bei der Bewaffneten Opposition "embedded" und macht halt Propaganda für seine Sache.

Ich persönlich halte Variante drei für die wahrscheinlichste und auch sympathischste.

Update
In den ausländischen Medien wird "Said" regelmäßig "Saeed" geschrieben. Nach dem Live-Blog von Al Jazeera wäre ein "Mohammed Saeed": "Observatory and activist",  "who is based near Damascus" ... ah, ja. Äähhm, nicht daß in den Agenturmeldungen regelmäßig steht: "Mohammed said ...", also (irgend)ein "Mohammed sagte ...." und unsere deutschsprachigen Qualitätsjournalisten machen daraus "Mohammed Said". Und alle schreiben von einander ab ;-)

Zum Thema "Skype in Syrien":
http://www.syrianassistance.com/6/post/2012/12/for-syrias-rebel-movement-skype-is-a-useful-and-increasingly-dangerous-tool.html