Freitag, 12. Oktober 2012

Buch & DVD zur 43.Fla-Raketenbrigade



 













 











Vorbemerkung:
Wir hatten ja bereits informiert, dass Mitte August das Buch zur 43.FRBr erschienen ist-
„43. Fla-Raketenbrigade ‚Erich Weinert‘-Fakten und Geschichten“ , Steffen-Verlag Friedland 2012, 381 Seiten, ISBN 978-3-942477-31-4, Preis 19,95:

Die 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ der NVA war der erste und modernste taktische Verband innerhalb der Luftverteidigung der DDR und zeichnete für den Schutz des Luftraumes entlang der DDR-Ostseeküste verantwortlich. Als einzige Fla-Raketenbrigade der Luftverteidigung war sie mit vier Waffensystemen, einschließlich des Komplexes S-300, ausgerüstet. Im ersten Teil des Buches werden Struktur, Ausrüstung und Gefechtsmöglichkeiten beschrieben. Ein Abschnitt mit detaillierten Auszügen aus der Chronik schließt sich an. Am umfangreichsten sind die Zeitzeugenberichte vom Soldaten bis zum Oberst, vom Zivilbeschäftigten bis zu Familienangehörigen, authentisch, humorvoll und auch kritisch über Erlebnisse und Erfahrungen während ihrer Dienstzeit bzw. ihres Lebensabschnitts. Fotos, Skizzen, Dokumente und Übersichten ergänzen und vertiefen den Inhalt.

Auch eine DVD „43.Fla-Raketenbrigade ‚Erich Weinert‘“gibt es, sie kostet 7,50 € plus 2,70 € Verpackung/Versand und hat folgenden Inhalt: 

Dia-Show mit Bildern & Videoteilen zur Geschichte der 43.FRBr einschließlich 03.10.1990 ff
Kapitel Archiv-Dokumente
Kapitel unveröffentlichte Buchbeiträge
Kapitel Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ mit den Postern des NVA-Ausstellungsteils


Bezug des Buches mit einer persönlicher Widmung von Bernd Kirchhainer sowie der DVD sind möglich über: Schwarzer Weg 1, 18190 Sanitz, Tel.: 038209-799, e-mail: bernd@kirchhainer.de, Buch-Preis 19,95 € bzw. DVD-Preis 7,50 € plus jeweils 2,70 € Verpackung/Versand bei Einzelbestellung. Ab sofort auch als Paketpreis von Buch & DVD zusammen, etwas kostengünstiger als Einzelbestellungen, für 30,15 € incl. Verpackungs-und Versandkosten. 


Martin Kunze hat die erste Rezension zum Buch „43. Fla-Raketenbrigade ‚Erich Weinert‘-Fakten und Geschichten“ geschrieben. Hier seine Meinung und seine Gedanken dazu: " ...



Hüter des Luftraums über der Ostseeküste

Sie kamen von der Flak, von der Artillerie, manche auch von den Panzern und den Mot.-Schützen. Sie bezogen vielfach provisorische Unterkünfte in Einödstandorten oder lebten zunächst in Zeltlagern. Sie erhielten zuvor oder im Verlauf der Aufstellung ihrer Einheiten eine hochqualifizierte Ausbildung  in Geltow, Pinnow, Minsk, Gatschina, Baku und  anderen Orten. Die Mehrzahl von ihnen gehörte zunächst zum Fla-Raketenregiment 18. Und als der mit Befehl vom 12.10.1971gegündete Verband, dem sie später alle angehörten, seine höchste Einsatzbereitschaft erlangt hatte, waren sie gemeinsam in der Lage, den Luftraum über der Ostseeküste der DDR mit vier modernen Fla-Raketensystemen zu schützen, mit S-75 „Wolchow“, S-125 „Newa“, S-200 „Wega“ und S-300, „Angara“. 

Sie – das waren die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 43. Fla-Raketenbrigade (FRBr) „Erich Weinert“. Sie waren stolz auf die Namensgebung „Weinert“ für eine ihrer Kasernen, eine ihrer Wohnsiedlungen, eine Schule  und für ihren großen Verband - und sie retteten das dabei gesetzte Denkmal nach der „Wende“ vor dem Verschwinden.

Mit dem hier vorliegenden Buch setzen sie sich nun ein weiteres, gemeinsames, Denkmal. Das Buch, in Format, Farbgestaltung und gelungenem Layout nahtlos zu den bereits vom Steffen-Verlag herausgegebenen Bänden zum Thema Fla-Raketen passend, hinterlässt schon äußerlich einen sehr guten Eindruck. Einer von den Herausgebern verfassten Einführung folgt in seinem Teil 1 die relativ kurze, mit Fotos untersetzte, Beschreibung von Struktur, Technik und Gefechtsmöglichkeiten. Daran anschließend erläutert der letzte Kommandeur der Brigade die Führung dieses als Einzigem in der NVA mit 4 Fla-Raketensystemen ausgestatteten taktischen Verbandes der Fla-Raketentruppen (FRT), darunter dem seinerzeit weltweit modernsten System S-300 „Angara“. Im Teil 2 wird die nach Jahren geordnete Chronik aufgeführt, von der 1958 begonnenen Aufstellung der FRT der NVA bis zur Abwicklung der 43. FRBr zum 3.10.1990.

Die Darstellungen jener Details der Geschichte des Verbandes, die der Leser bis dahin vielleicht vermisst, überlassen die Herausgeber, und das ist das Ungewöhnliche an diesem Buch, den im Teil 3, „Geschichten“, zu Wort kommenden rund 65 (fünfundsechzig) Zeitzeugen. Aus deren manchmal kurzen, zum Teil aber auch mehrere Seiten umfassenden Berichten entsteht ein repräsentatives Bild von Aufbau und Entwicklung dieser FRBr, sachlich, humorvoll, immer wieder auch kritisch oder sogar selbstkritisch. Es schreiben Soldaten, Unteroffiziere und Fähnriche, Zivilbeschäftigte, Ehefrauen aus der eigenen Heimat oder mitgebracht aus dem großen Bruderland, Offiziere vom Zugführer aufwärts bis zum Stellvertreter des Brigadekommandeurs, Kraftfahrer, Techniker, Lehrerinnen, Elektronikspezialisten und Kommandeure aller Stufen.

Der Leser wird bekannt gemacht mit  allen Facetten des täglichen Lebens der Einheiten, vom Stellungsbau  über den lang andauernden Dienst im „DHS“, dem Diensthabenden System,  bis zu den taktischen Übungen auf Übungsplätzen in der DDR und auf dem berühmt-berüchtigten Fla-Raketen-Schießplatz Aschuluk am Rande der kasachischen  Steppe. Er bekommt einen ehrlich-kritischen Einblick in die Probleme, die das Soldatenleben so nebenbei geboten hat, von plötzlichen Versetzungen und von Kommandierungen zu Lehrgängen in der Sowjetunion, von Wohnungssuche, fehlenden Arbeitsplätzen für die Ehepartnerin oder Schulwechsel für die Kinder. Es wird auch dienstlich nichts verschwiegen, nicht die auch hier wirkenden Fakten der EK-Bewegung, nicht die Betroffenheit, wenn eine Einheit ohne Erfolg und mit hängenden Köpfen aus der Steppe zurückkam oder wenn es um die Freuden und Leiden der Zusammenarbeit mit den „Waffenbrüdern“ geht. Es ist dieser Teil des Buches, der den Leser mitfühlen lässt, der ihm das Gefühl gibt, mitten drin zu sein im Leben dieser Brigade. Und noch etwas ist zu erkennen: Der Stolz aller Schreibenden, in dieser Truppe gedient zu haben, der Zusammenhalt innerhalb der Einheiten und zwischen diesen, die persönlich gefühlte  Verantwortlichkeit dafür, den Luftraum ihrer Heimat über der Ostseeküste sicher zu schützen.
                                                                                                                                 
Von besonderem Interesse sind auch jene Berichte, in denen über die Auflösung der Brigade erzählt wird, über die Abgabe neuester Technik , das erste Zusammentreffen mit dem einstigen „Gegner“, den Angehörigen der Bundeswehr, und über die beginnende Suche nach neuen Lebensinhalten. Jene Notizen, die über die Zufriedenheit der Familien beim ehemaligen Leben in den Wohnsiedlungen berichten und jene, die Aussagen über das enge Zusammenwirken der Einheiten mit dem zivilen Bereich treffen, ob bei Havarien und gegenseitiger Instandsetzung von Technik oder bei der Hilfe für die umliegenden Ortschaften in mehreren Katastrophenwintern, widerlegen so manches heute propagierte Schema zum Leben vor 1990. Diese Berichte nehmen zwei Drittel des Buchumfanges ein. Ohne diese „Geschichten“ jedoch wäre das Leben der 43.FRBr, deren Wirkungsbereich die gesamte Ostseeküste von Wismar bis zur Insel Rügen war, nicht zu erfassen gewesen.

Die im Teil 4 des Bandes vorgestellte Fotogalerie bietet bislang kaum bekannte Einblicke
in das ehemals streng geheim gehaltenes Leben der FRT der NVA. Teil 5 bietet mit Kopien wichtiger Dokumente, Übungsergebnissen, Personal- und Technikübersichten sowie Abkürzungs- und Literaturübersicht wertvolle Ergänzungen.Die hier geübte Art und Weise der Vorstellung einer militärischen Einheit lässt den Wunsch nach ähnlich gestalteten Veröffentlichungen aufkommen." - Martin Kunze

Wir danken dem Rezensenten Martin Kunze für seine Einschätzungen und-viele Rückmeldungen von Lesern bestätigen sie.Wenn es uns gelungen ist, den Erwartungen und Vorstellungen der Ehemaligen der 43.FRBr und darüber hinaus der FRT bzw. Interessierten gerecht geworden zu sein, dann haben sich die Mühen der letzten fast 18 Monate gelohnt!

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen