Montag, 28. Dezember 2009

Einseitige Verpflichtung, nicht als erste Kernwaffen einzusetzen

Auf ein friedliches und atomwaffenfreies Jahr 2010:

15. Juni 1982 - Botschaft des Generalsekretärs des ZK der KPdSU L.I. Breshnew an die 2. UN - Sondertagung über Abrüstung vom 7.6. bis 10.7. in New York.

"Geleitet von dem Bestreben, alles zu tun, um die Gefahr einer nuklearen Verwüstung von den Völkern abzuwenden und in der Endkonsequenz eine solche Möglichkeit aus dem Leben der Völker zu verbannen, erklärt die Sowjetunion, daß sie auf die Erstanwendung von Kernwaffen verzichtet."

"Die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken verpflichtet sich, nicht als erste Kernwaffen einzusetzen. Diese Verpflichtung tritt sofort, im Augenblick ihrer Verkündung von der Tribüne der UNO-Vollversammlung, in Kraft."

Aus: Dokumente zur Abrüstung 1977 - 1982, Berlin 1984, S. 344
"Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen" Lukas 2,14

Link:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/02/auslndische-truppen-in-deutschland-und.html

Staatsverschuldung DDR

Bei der Bundesbank - "Fünfzig Jahre Deutsche Mark", Beck-Verlag München - heißt es zum Thema: "Die Zahlungsfähigkeit der DDR war 1989 zweifellos vorhanden. Allerdings hatte sich die internationale Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Wirtschaft drastisch verschlechtert, wodurch längerfristig Finanzierungsprobleme des Schuldendienstes entstanden wären." Beachte: "zweifellos" und "wären".

Im Jahr 1989 betrug die "Nettoverschuldung der DDR gegenüber dem Westen" ca. 13 Mrd. US-Dollar, wobei allerdings selbst das Politbüro fälschlicherweise von 21 Mrd. US-Dollar ausging, da ihm die knapp 10 Mrd. US-Dollar Guthaben des Bereichs KoKo von Schürer und Schalck-Golodkowski im sog. Schürer-Papier unterschlagen worden waren. Den Nettoschulden standen die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ausgewiesenen Guthaben der DDR von knapp 10 Mrd. US-Dollar gegenüber. Motto: "Liquidität geht vor Rentabilität".

"Schließlich führten erst die geänderte politische Situation in der Sowjetunion und die Perspektivlosigkeit in der DDR zu einer Ausreisewelle, die zur Bildung einer politischen Opposition und schließlich zum Protest der Massen, die das DDR-Regime von innen zu Fall brachten, und nicht etwa die Auslandsverschuldung der DDR."

Ich vermute, das läuft wie an der Börse: da entscheiden nicht die wirklichen Zahlen, sondern das, was die Leute "denken" ... so können u.U. selbst florierende Unternehmen durch Gerede in Not geraten. Und die DDR war zweifellos kein florierendes Unternehmen ... Wer in den 1980ern die Meinungsführerschaft in der DDR hatte ist auch bekannt. Über das "Warum" könnte vortrefflich diskutiert werden. In dem o.g. Buch, dessen Herausgeber die BRD - Bundesbank ist, gibt es auch andere interessante Hinweise, wie: "... die DDR ist also keineswegs in der Schuldenfalle erstickt" oder zu den Jahren 1983 und 1984 "... bundesverbürgten Milliardenkredite an die DDR, als sich die Verschuldungssituation der DDR am Euromarkt als Folge der Polenkrise zuspitzte." Und diese Kredite sind noch nicht einmal verfrühstückt worden, "Satt dessen ließ sie den Gegenwert als Guthaben bei westlichen Banken stehen."

Den Inhalt des o.g. Schürer-Papiers kann nachgelesen werden in "Was war die DDR wert? Und wo ist dieser Wert geblieben?" von Siegfried Wenzel. Übrigens waren die paar Mark DDR - Schulden im "Erblastentilgungsfonds" gelandet + die sog. Kommunalen Altschulden + Hunderte Mrd. DM THA-Schulden + Zinsen. Eine "hübsche" Summe, wovon ein Miniteil vom "Urheber" stammen:

Der Erblastentilgungsfonds setzte sich 1997 wie folgt zusammen [1]:
DDR-Schulden [2] 27,3 Mrd DM
Währungsumstellung [3] 82,7 Mrd DM
"Treu"hand-Schulden [4] 204,6 Mrd DM
Wohnungsbau"schulden" [5] 28,5 Mrd DM

Der Anfangsschuldenstand des Erblastentilgungsfonds summierte sich danach per 31. Dezember 1996 auf rd. 343 Mrd DM. Damit bildeten die Schulden des Republikhaushaltes weniger als 8 Prozent des sog. Erblastentilgungsfonds, noch ohne dessen Zinsleistungen an die privaten Banken. "Infolge der weiterer Zuteilungen von Ausgleichsforderungen an Kreditinstitute und Außenhandelsbetriebe in den kommenden Jahren ist zur Zeit von einem Schuldenhöchststand des ELF [Erblastentilgungsfonds] Ende des Jahres 2000 (ohne Berücksichtigung von Tilgungen) von rd. 360 Mrd. DM auszugehen."


Fußnoten:
[1] Bundesministerium der Finanzen, Finanzbericht 1998 (abgeschlossen am 22. August 1997; S. 38, Tz. 7.9), Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, PF 13 20, 53003 Bonn
[2] Schulden des Republikhaushaltes; Verbindlichkeiten des Kreditabwicklungsfonds Ende 1994
[3] Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausgleichsfonds Währungsumstellung; Verbindlichkeiten des Kreditabwicklungsfonds Ende 1994
[4] Verbindlichkeiten der Treuhandanstalt zum 1. Januar 1995
[5] Altverbindlichkeiten von Wohnungsbauunternehmen der ehemali gen DDR nach dem Altschuldenhilfegesetz

Weiterführende Informationen zur Zahlungsbilanz der DDR 1975 bis 1989:
http://www.bundesbank.de/download/presse/publikationen/zahlungsbilanz_ddr.pdf

Und zur Frage "War die DDR wirtschaftlich unterlegen?":
http://www.schattenblick.de/infopool/geist/history/ggwir010.html

Samstag, 26. Dezember 2009

Aus der Geschichte der 43. FRBr ( Folge 5 )


Vorbemerkung :
Wir bleiben noch mit einigen Erinnerungen in Retschow, schon allein deswegen, weil diese FRA als letzte Abteilung erst Ende August / Anfang September 1962 ihre Stellung bezogen hat. Man könnte auch noch einen anderenGrund anführen, über den werden wir ebenfalls berichten, er liegt allerdings ca. 25 - 27 Jahre später ....

Quellennachweis :
Erinnerungsbericht F. Forkert

Auszug aus einem Erinnerungsbericht zum Zeitraum 1961 - 1963, wie ihn Friedrich Forkert erlebte und wie er ihn z.T. aus heutiger Sicht begegnet. Obltn. Forkert kam am 01.03.1962 zum erstenmal nach Retschow, war KC - FuTK, später Ingenieur der Abteilung, nach 25 Dienstjahren 1980 in die Reserve versetzt. Er berichtet :

" ... Es war nicht einfach, den mecklenburgischen Ort RETSCHOW auf der Landkarte zu finden, als mir am Ende 1961 eröffnet wird, dass ich mit Wirkung vom 01.12.1961 in das Fla - Regiment 18, 4. Feuerabteilung, versetzt werde. Wichtig für mich ist vorallem die Information, dass es dort auch Wohnungen für die Familien geben soll. Anfang 1962 melde ich mich in Pinnow beim Regimentskommandeuer, Maj. Hering. Zusammen geht es zur Dienstbesprechung mit den Abteilungskommandeuren nach Sanitz. Dort werde ich dann " meinem " Kommandeur der 4. Feuerabteilung, Hptm. Pohl, vorgestellt, der für seine neue Funktion bereits eine Ausbildung in Pinnow absolviert hatte. Danach fahren wir sofort nach Barth, ich lerne jetzt meine Kompanie und die kurz zuvor übernommene Technik in den nächsten Tagen und Wochen kennen. Mit der Technik dauert es sogar noch etwas länger ...

Ich selbst weiß zu diesem Zeitpunkt von und über Fla - Raketen nur soviel, wie in den offiziellen Mitteilungen zum Abschuß des US - Spionageflugzeuges U - 2 steht : in einer Höhe von 18.000 m, über der Stadt Swerdlowsk, mitten im Ural, tief im Luftraum der UdSSR. Allerdings hatte ich bereits mit Funkmeßtechnik zu tun .... Anfang Januar 1962 war also die Übernahme der Hauptbewaffung der zukünftigen Feuerabteilung erfolgt, einen Fla - Raketenkomplex SA - 75. Stationierung, Entfaltung und Ausbildung aber in der FRA Barth, aus bekannten Gründen. Die aus Pinnow zuversetzten Offz. / Uffz. verfügen über Kenntnisse aus der dort vorangegangenen Spezialausbildung. Für mich ist aber diese Technik vollkommen neu und ohne die Hilfe / Unterstützung meiner Mitkämpfer wäre es mir nicht möglich gewesen, mir so schnell eigenes Wissen anzueignen. Am 01.03.1962 sehe ich dann zum erstenmal RETSCHOW, den Ort und die Dienststelle, in der ich bis zu meiner Versetzung in die Reserve 1980 dienen sollte. Ich sehe allerdings auch, dass die Wohnblöcke in der NVA - Wohnsiedlung noch im Baus sind, d.h. eine weitere Trennung von der Familie ist damit vorgegeben, meine Frau muß die Probleme alleine lösen .... Am 09.September 1962 ist es aber soweit : Einzug in die neue Wohnung ! Aber wie so oft, vorher und auch nachher, die Aktion muß von den Frauen alleine " gestemmt " werden, denn zeitgleich Anfang September erfolgt jetzt die Verlegung der Fla - Raktentechnik von Barth nach Retschow. Durch die TA in Sanitz werden die Raketen zugeführt, die Herstellung der Gefechtsbereitschaft sollte zudem in den nächsten Wochen eine ganz andere, ernstere Bedeutung erhalten ....

Bereits im Sommer hatte es Anzeichen einer Verschlechterung der poltischen " Großwetterlage " gegeben - in den Beziehungen zwischen den Großmächten USA und UdSSR kriselte es, die USA stationierten Atomraketen in der Türkei und hatten damit die UdSSR eingekreist, die Auftritte von John F. Kennedy und Nikita Chrustschow nehmen immer schärfere Formen an. Die Antwort der UdSSR läßt nicht lange auf sich warten : im Oktober erfolgt die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Kuba. Die Situation des ständig immanenten " Kalten Krieges " zwischen den beiden Militärblöcken kannten wir, mit dieser Situation lebten wir bisher. Aber jetzt ...? Am 05.10.1962 beginnt das Manöver " Baltyk - Odra ", ab 14.10. weitere Verschärfung der Lage in der Karibik, durch eine Seeblockade der USA in internationalen Gewässern vor Kuba verursacht. Am 23.10.1962 löst das Oberkommando der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages die " Erhöhte Gefechtsbereitschaft " aus, für unsere Feuerabteilung bedeutet das, ab sofort die Bereitschaftsstufe " B 1 " !
Kontakt zu unseren Familien haben wir nicht mehr, die Stellung darf keiner mehr verlassen, viele Gedanken gehen einem da durch den Kopf : nach nur wenigen Monaten Ausbildung stehen wir sozusagen mittendrin in einer möglichen militärischen Konfontration, an einer Frontlinie... Zu jeder Zeit kann im Ernstfall jetzt der Befehl zum Raketenstart gegeben werden, wer fragt danach, dass wir bisher noch keinen realen Einsatz unserer Waffentechnik durchgeführt haben, die Möglichkeiten der Bekämpfung mit Fla - Raketen von Zielen in großen Höhen ohne praktische Erfahrungen einsetzen sollen usw. usw. Die Erfahrungen der Gefechtshandlungen der sowjetischen LV, z.B. beim Abschuß der U - 2, sind immer noch nicht zugänglich. Einen guten Ausbildungsstand hat die zum Bestand der Feuerabteilung gehörende 57 mm - Flak - Batterie ... "

Die Zeitung " Volksarmee ", Ausgabe Nr. 45 / 1962 berichtet unter der Überschrift " Kuba wird auch in Berlin und Moskau verteidigt " und im Artikel " Kubanischer Soldat Mendoza : " Wir bewundern Euch ! " über einen Briefwechsel ... Der kubanische Soldat Angel Mendoza schreibt seinen deutschen Waffenbrüdern der NVA - Einheit POHL in Retschow, dass das kubanische Volk die Solidarität zu schätzen weiß, die ihm auch von Seiten der DDR bekundet wird, besonders in diesen Tagen. Ein Kollektiv der " Freundschaft mit Kuba " hat sich gegründet und steht seit der Verschärfung der Krise mit Angehörigen der kubanischen Streitkräfte in Kontakt.
Soviel zur Meldung aus der Zeitung. Unstrittig ist in dieser Zeit eine große Sympathie - und Solidaritätswelle für das kubanische Volk, die große Teile der Bevölkerung der DDR erfaßt.

" ... Die Situation wird immer ernster, u.a. führen die USA und die UdSSR jetzt kurzfristig Atombombentest auf ihren Territorien durch. Die Gefahr eines Weltkrieges, diesmal mit massenhaften Einsatz von Atomwaffen, besteht real - davon erfahren wir aber erst später. Auch, dass US - Militärs ihren Präsidenten bedrängen, das Signal für die startbereiten strategischen Bombergeschwader zu geben. Am 28.10. kommt es zwischen J.F. Kennedy und N. Chrustschow zu einer Übereinkunft : die jeweilige Seiten ziehen die stationierten Mittelstreckenraketen aus der Türkei bzw. Kuba zurück, die Krise ist beendet und nicht nur wir sind froh und erleichtert.... ich denke, wer in dieser Zeit an der eingeschalteten Fla - Raketentechnik steht, an den abschußbereiten Startrampen und die Informationen zur militärischen Situation verfolgt, hat hautnah den Ernst der entstandenen Lage und vorallem die möglichen Folgen gespürt. Wir sind uns bewußt, dass das zwischen den Militärblöcken bestehende militärstrategische Gleichgewicht und letzlich die Oberhand behaltene Vernunft / Verantwortung der beiden Staatsmänner diesen für die menschliche Zivilisation tödlichen Krieg verhindert haben. Beiden ist wohl auch klar geworden, dass ein Atomkrieg nicht führ - und gewinnbar ist. Offen ausgesprochen wurden diese Worte jedoch nicht.
Die Entspannung der internationalen Lage hat natürlich auch für uns als FRA ganz praktische
Auswirkungen. Unter Aufrechterhaltung der Gefechtsbereitschaft können die Offz. wieder kurzzeitig zu ihren Familien in die Wohnsiedlung bzw. auf die Unterkünfte im A - Objekt. Nach einer weiteren kurzen Zeit dann " Normalzustand ", die Vorbereitung des AJ 1962 / 63 beginnt. Und zwar mit den Schwerpunkten : erstes reale Gefechtsschiessen mit Fla - Rakten in der UdSSR und Übernahme in das Diensthabende System ( DHS ) der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages.

Das Ausbildungsjahr 1962 / 63 beginnt dann auch prompt mit Überraschungen : mit Eis und Schnee, mit Temperaturen um - 26° C , sogar die nahe Ostsee ist bis auf einige Fahrrinnen zugefroren ! Eine geschlossene Schneedecke überzieht von ca. November 1962 bis zum April des Folgejahres das Land. Um die Technik und das Stellungssystem einsatzbereit zu halten, sind die Bedienungen teilweise Tag und Nacht gefordert und ständig unterwegs. Für den Fla - Raketenkomplex stehen leistungsstarke und robuste Stromversorgungsanlagen zur Verfügung, aber bei dem örtlichen öffentlichen Energienetz gibt es immer und immer wieder Zwischenfälle und Stromunterbrechungen. Ein fast noch größeres Problem ist der damit verbundene Ausfall der Wasserversorgung, da sowohl die Dienststelle als auch die Wohnsiedlung von einunddemselben Brunnen aus versorgt werden.
In den ersten Jahren gibt es noch weitere Schwierigkeiten, die gemeistert werden müssen. Alle aufzuführen, ist schlicht unmöglich. Belastend ist auch der Umstand, dass auf Grund unzureichender Verkehrsanbindung - 1 x / Woche fährt ein Bus nach Bad Doberan - die Arbeitsmöglichkeiten der Ehefrauen stark eingeschränkt sind. Jeder, der den Dienst und das Leben in einer Fla - Raketeneinheit mitgemacht hat, weiß davon zu berichten. Ich persönlich kann mich nicht an einfache Zeiten erinnern ...

Am 01.07.1963 erfolgt die Umbenennung des Truppenteils vom bisherigen Fla - Regiment zum Fla - Raketenregiment 18, aus der 4. Feuerabteilung ( FA ) wird jetzt die 4. Fla - Raketenabteilung ( FRA ). Vom 17.07. - 28.07.1963 führen wir auf dem Polygon in Ashuluk in der UdSSR unser erstes Gefechtsschiessen mit der Note " Gut " durch. Bis zum 31.12.1986 ist dann die FRA im DHS der LV des Warschauer Vertrages eingesetzt.
1990 und in den Jahren danach war vieles neu zu bewerten, auch die Jahre im Dienst bei den Luftstreitkräften / Luftverteidigung der NVA in den Zeiten des " Kalten Krieges " zwischen den Militärblöcken. Heute kann ich mit dem Abstand von 29 Jahren auf diese Zeit zurückblicken und versuchen, Antworten auf Fragen aus dieser Zeitepoche zu finden. An einen Ausspruch von Carl - Friedrich von Weizsäcker werde ich mich aber stets erinnern, der so zutreffend für diese Zeit steht : " ... der dritte Weltkrieg wird stattfinden, wenn er gewonnen werden kann. " Dieser Satz, im Jahre 1985 geschrieben, war 1962 sicher genauso gültig ...

In der Chronik des Ortes RETSCHOW sind nur 2 militärische Ereignisse vermerkt : das erste als " Gefecht bei Retschow " im Jahre 1813, das zweite als Fla - Raketenabteilung der NVA von 1961 - 1990. Seitdem gehört beides zur Geschichte ... " - Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Religion ... ist das Opium des Volkes

Da der Stammtis^^^Wikipedia sich stets auf falsche Übersetzungen bzw. Fälschungen bezieht, hier mein immer wiederkehrendes Statement:

"Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."
Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie 1844),
http://www.mlwerke.de/me/me01/me01_378.htm

Beachte: "Opium des Volkes" statt "Opium fürs Volk".
Der Unterschied ist augenfällig und mehr als nur akademisch. Das Opium wird nicht verabreicht, sondern aus freien Willen selbst verwendet. Man sollte sich hier erinnern, daß der Gebrauch von Opium im 18. und 19. Jahrhundert nicht sanktioniert war wie heute. Aber Opium war teuer, viel teurer als Religion! Deshalb konnten sich die armen Leute nur Religion leisten. Daher war Religion das Opium des Volkes.

Vorsorglich:
Auch bei Lenin steht im Artikel "Sozialismus und Religion" lediglich jenes "Opium des Volkes", vgl.: 6-Bändige Ausgabe, Dietz-Verlag Berlin, 9. Auflage 1982, S. 201.
http://www.dober.de/religionskritik/sozialismus1.html

Oder wie heißt es so schön:
"Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!"
Wilhelm Busch in "Die fromme Helene"
http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/helene/kapitel16.html

Samstag, 19. Dezember 2009

Weihnachten

Nun ist das Fest der Weihenacht,
das Fest, das alle glücklich macht,
wo sich mit reichen Festgeschenken
Mann, Weib und Greis und Kind bedenken,
wo aller Hader wird vergeßen
beim Christbaum und beim Karpfeneßen;
und Groß und Klein und Arm und Reich,
an diesem Tag ist alles gleich.
So steht's in vielerlei Variantenin deutschen Blättern.
Alten Tanten und Wickelkindern rollt die Zähre
ins Taschentuch ob dieser Märe.
Papa liest's der Familie vor,
und alle lauschen und sind Ohr ...
Ich sah, wie so ein Zeitungsblatt
ein armer Kerl gelesen hat.
Er hob es auf aus einer Pfütze,
daß es ihm hinterm Zaune nütze.

Erich Mühsam (1878-1934)

Abschuß RB-66

Seit Jahren verfolge ich das Ereignis, das am 10. März 1964 in der Nähe von Gardelegen / Magdeburg in der DDR stattfand. Ein Luftbildaufklärer vom Typ RB-66 der USAF / 10th TRW / Alconbury drang von Sembach, BRD, kommend mit Spionageauftrag in den Luftraum der DDR ein. Meine bisherigen Infos habe ich hier dargelegt:
http://home.snafu.de/veith/rb-66.htm

Nunmehr liegt mir eine weitere Übersetzung zu den Ereignissen vor und ich habe sie hier veröffentlicht:
http://home.snafu.de/veith/memorb66.htm

Vielen Dank dan ALLE, die mich hierbei unterstützen!
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/11/abschu-einer-us-spionagemaschine-ber.html

Kuba 1976: MiG-21 gegen SR-71

Nach einem Artikel eines ehemaligen sowjetischen Jagdflieger-Instrukteurs in: airforce.ru und der Übersetzung im "Kanonier Nr. 44", mit deren freundlicher Genehmigung:

1976 verlegte die erste Staffel der Krasnodarer Fliegerschule nach Kuba. Zu der Zeit tobten die Kämpfe in Angola. Auf Bitte der kubanischen Regierung leistete die Sowjetunion durch Entsendung fliegertechnischen Personals nach Kuba Waffenhilfe, um den Anschein vorhandener Aktivitäten bei den Luftstreitkräften auf der “Insel der Freiheit” zu erwecken. Deshalb musste auch der Funkverkehr der Russen in spanischer Sprache erfolgen.

Wie die Amerikaner später erklärten, wussten sie nur zu gut, wer auf der Insel eingetroffen war. Zu der Zeit flog eine SR-71 unverfroren Aufklärung geradewegs über die Köpfe der Russen hinweg, unerreichbar für die kubanischen Jagdflugzeuge, denn Höhenabfänger, wie die MiG-25, besaß Kuba nicht. Die Russen flogen die kubanischen Jagdflugzeuge vom Typ MiG-21, die eine statische Gipfelhöhe von 18 km besaßen. Die SR-71 flog gewöhnlich in einer Höhe von 22-24 km, wo sich deren Besatzung in vollkommener Sicherheit wähnte, so, wie es die Amerikaner mögen.

Die Russen beschlossen, den Amerikanern trotzdem eine Lektion zu erteilen. Sie suchten die MiG-21 mit den besten Triebwerkseigenschaften heraus und bauten aus diesem Flugzeug alles aus, was nur möglich war, selbst das, was eigentlich verboten war (wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen). Die einzige Bewaffnung des Flugzeuges blieb die "Frechheit". Aus dem gefährlichen Jäger wurde eine Friedenstaube mit hervorragenden Flugeigenschaften. Der russische Staffelkommandeur wollte den nächsten Einsatz auf eine SR-71 mit dieser MiG-21 selbst fliegen.

Der gesamte Personalbestand versammelte sich auf dem Gefechtsstand, wo man nicht nur die Luftlage auf den Bildschirmen verfolgen konnte, sondern auch den Funkverkehr der amerikanischen “Kollegen”. Der schwarze Vogel erschien wie gewöhnlich und flog in einer Höhe von 24 km geradeweg aus Norden kommend auf den kubanischen Flugplatz zu. Es folgte das Kommando zum Start der MiG-21. Zielstrebig gewann sie mit vollem Nachbrenner an Höhe. Nahezu gleichzeitig warnte der Operator auf der amerikanischen Seite den Piloten der SR-71 mit träger Stimme über den Start eines Abfängers. Die MiG-21 hatte zum vorausberechneten Zeitpunkt (automatische Jägerleitung?) die doppelte Schallgeschwindigkeit erreicht und stieg nun steil nach oben.

“John, hier Foxtrott 125, der Abfänger kommt auf dich zu!”
“Soll er kommen. Habe 72.000 Fuß Höhe (24 km).”

Der Operator begann, die zunehmende Verringerung des Höhenabstandes des Abfängers zur SR-71 alle 1000 Meter abzuzählen. Bis 18.000 m Höhe blieb er bei seinem trägen Tonfall, doch als dann die Höhenzunahme der MiG weiter anwuchs, wurde er nervös:

“John, hier Foxtrott 125, hau ab, hau ab! Er ist schon höher als du!”

Die “Friedenstaube” flog in einer gigantischen Parabel fast bis auf 30.000 m, um sich dann mit zunehmender Geschwindigkeit abwärts auf den Treffpunkt mit der SR-71 zuzustürzen. Die SR-71 flog bereits mit voller Triebwerksleistung. Aber Manöver, wie auch Erhöhung der Geschwindigkeit, waren wegen der geringen Luftdichte sehr langwierig. Der selbstbewusste Ton im amerikanischen Funkverkehr war verschwunden. Dann der Schrei des Operators:

“John, hau schnellstens ab, er holt dich ein!”
“Mehr geht nicht! Die Triebwerke laufen mit voller Leistung!”

Der sowjetische Staffelkommandeur meldete, die Situation anheizend und wohl bewusst der Tatsache, dass auch sein Funkverkehr vom Gegner mitgehört wurde, im reinsten Spanisch an die Leitstelle:

“738, Ziel erfasst! Bereit zum Start (der Raketen)!”

Die SR-71 kippte ab und entfloh mit Höhenverringerung über dem Ozean. Fast ohne Sprit trudelte die MiG-21 in großen Spiralen nach unten zu ihrem Flugplatz und landete wohlbehalten. Nach dieser Begebenheit flog die SR-71 fast einen Monat lang nicht. Mit Sicherheit versuchten die Amerikaner inzwischen herauszubekommen, was für eine neue Waffe die Russen auf Kuba einsetzten, die so leicht ihren Wundervogel erreichen konnte.

GOTO

"Sender Gleiwitz" aufgetaucht, Irak: Elf iranische Soldaten besetzen Öl-Feld

"Sender Gleiwitz" aufgetaucht, Irak: Elf iranische Soldaten besetzen Öl-Feld.

Das mit der Fahne war aber wohl eine Verwechslung: Die Fahne wurde vom Iran nicht im Irak sondern auf dem Nordpol gehißt ]:->
Vermutlich kommt die Info von dem Taxifahrer, der die Angriffsfähigkeit des Iraks gegen GB kannte ... bald findet bestimmt jemand noch die Power-Point-Präsentation mit den Massenvernichtungswaffen der Taliban.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Manipulation zum Nutzen von Politik und Wirtschaft

Ich muß mehr öffentlich - rechtliches Fernsehen schauen, so die Sendung ZAPP beim NDR. Bereits am 30. November 2009 lief ein 8-Minuten-Beitrag mit dem Titel "Die PR-Branche und ihre Tricks":

ZAPP-Beitrag beim NDR

Das war tiefgestapelt! Der Titel auf Youtube trifft es besser: "Verdeckte Lobbyarbeit als Manipulation zum Nutzen von Politik und Wirtschaft (ZAPP NDR)": »Was ist echt und was ist eine Lüge? Wie von Geisterhand gelangen immer mehr Meldungen in die Medien, die keine sind. Eine Branche und ihre perfiden Methoden boomen. Lobbyismus im Finanzministerium – Ein Staatssekretär als V-Mann Es wird immer notwendiger zu recherchieren, ...«

ZAPP-Beitrag bei Youtube

Die Frage ist nicht, wie kann es so eine Manipulation geben, sonder: Warum kann so eine Sendung im TV laufen? Klar, weil es nichts nützt und auch ich nur durch Zufall beim surfen darauf gestoßen bin. Und wer schaut sich die "öffentlich - rechtlichen" schon unter der Woche nach 23.00 Uhr an?!

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Aus der Geschichte der 43. FRBr ( Folge 4 )


Vorbemerkung :
Die Rückholung der Erich Weinert - Büste aus dem Kunstpark in Emlichheim an der holländischen Grenze nach Sanitz hat uns viel Lob und Freude eingebracht. Dafür möchten wir uns bedanken und gleichzeitig Euch bitten, dass Projekt Ausstellung " 50 Jahre Garnisonsort Sanitz " mit Fotos, Chroniken, Modellen usw., vorallem aber auch mit Erinnerungs - und Erlebnisberichten weiterhin zu unterstützen. In diesem Zusammenhang ein Hinweis zu einer Broschüre von Lothar Herrmann " Zur Geschichte der 43. FRBr ", Schwerpunkte Entwicklung Technik und Sicherstellung, 59 Seiten, bestellbar unter : 05141 - 485161.

In der ungefähren chronologischen Reihenfolge unserer Beiträge sind wir Ende 1961 / Anfang 1962. Diesmal eine Folge aus der Geschichte der FRA 4324 in Retschow bei Bad Doberan.
Quellennachweis :
Erlebnisberichte Ehemaliger ( L. Hümer )


Nach Retschow ...

Die verspätete Verlegung der FRA 4324 an ihren Standort Retschow verdeutlicht die damalige angestrengte Situation und den enormen Zeitdruck, unter der die Formierung und Stationierung der neugeschaffenen Fla - Raketenregimenter steht. So kann u.a. der entsprechende Befehl zur Verlegung der Einheiten des FRR - 18 erst im August 1962 erfüllt werden, da in Retschow die Stellung noch nicht aufnahmebereit ist. Während z.B. Stab, Na - Zug, Flak - Battr., die RD bereits Ende Dezember 1961 bzw. im Januar 1962 am neuen Standort eintreffen, müssen FuTK und Feuerbatterie nach Übernahme der Technik in die FRA 4322 nach Barth ausweichen. Angehörige der FRA sind aber auch in Hinrichshagen und Abtshagen anzutreffen, der Finanzer mit der Kasse und dem damals noch bar auszuzahlenden Wehrsold reist quer durch das Regiment ..... Zum " Tag der Nationalen Volksarmmee " am 01.03.1962 trifft sich jedoch alles in RETSCHOW !

Am 23.05.1962 wird bereits das FRR - 18 in denBestand der neugebildeten 3. Luftverteidigungsdivision ( 3. LVD ) übernommen und die FRA 4324 erhält die Aufgabe, im Verteidigungsfall in der 1. Staffel in der Luftoperationsrichtung WEST bzw. NORD - WEST und NORD zu handeln. Per 15.09.1962 dann die Einbeziehung in das Diensthabende System ( DHS ) der LV der DDR. Vom 09. - 13.07.1963 eine Inspektion durch das Vereinte Oberkommando, die FRA erfüllt das Prüfungsschießen mit 80 %, beim ersten realen Schießen mit Fla - Raketen auf dem Polygon in Ashuluk im Juli 1963 gibt es die Note " Gut ".

Einer, der bereits als Kanonier nach Retschow kam, war Ludwig Hümer. In verschiedenen Dienststellungen eingesetzt, zuletzt Ltr. Med.Punkt und Stabsfähnrich, berichtet er wie folgt :

" ....Die ersten Jahre in Retschow : am 29.12.1961 kommen wir, der überwiegende Teil der Soldaten für die Funktechnische Kompanie ( FuTK ) und für die Feuerbatterie, aus Oranienburg in der damaligen 4. Feuerabteilung ( FA ) Retschow an. Die Mehrheit der Offz. / Uffz. war schon vorher von Pinnow hierher verlegt worden und befindet sich im Festagsurlaub. Die Freude über die Bedingungen am neuen Standort ist ersteinmal groß : ein nagelneues Objekt, erstmalig seit unserer Einberufung haben wir helle, freundliche und vorallem zentral beheizte Unterkünfte, warmes Wasser in den Waschräumen !
Dass wir erst alles reinigen und auch einräumen müssen, stört uns wenig. Da die Klubbaracke noch nicht fertig ist, feiern wir Silvester eben in der Unterkunftsbaracke der Bauarbeiter außerhalb der Kaserne, mit dem berühmt - berüchtigten Rotwein der Sorte " Gamza ". In dieser Baracke wohnen auch bereits der Kommandeur, Maj. Pohl, und der Stabschef, Hptm. Herzog, mit ihren Familien. Nachdem die Festtagsurlauber zurückgekehrt waren, geht es am 04.01.1962 im Kfz. - Marsch nach Stallberg zur Übernahme unserer Technik. Was uns im Einzelnen an Technik dort erwartet, wissen wir noch nicht ... Geheimhaltung ist alles ! So ist die Diensstelle im Retschower Wald eine " Schokoladenfabrik ", es geht um " Produkte " und " PU " anstelle von Raketen und Startrampen. An der Uniform ist noch die rote Waffenfarbe der Flak - Artillerie und wir sind Kanoniere. Nach ca. 2 Tagen verlegen wieder zurück, aber nicht nach Retschow, sondern nach Barth ...In Retschow sind die Bau - Pioniere noch mit der Fertigstellung der Feuerstellung zugange. Aus den angesagten 3 Wochen " Untermieter " in der damaligen 2. Feuerabteilung Barth werden dann zum Schluß 9 Monate, unter recht primitiven Bedingungen in einer Baracke im B - Objekt, ca. 1,5 km von der Kaserne entfernt ....
Wieder Ofenheizung und beschränkte Waschmöglichkeiten, die Einrichtung einer Unterkunft besteht aus 10 schmalen Betten a 75 cm Breite, 1 Tisch und je einem kleinen Nachtschrank und Hocker pro Nase. Spinde passen nicht mehr rein ins Zimmer, die Uniformen hängen an der Wand, die übrigen Dinge werden in einem Seesack unter dem Bett verstaut, Verpflegung wird in Thermosphoren angeliefert. Wenn der Einsatz - LKW aber mal nicht zur Verfügung steht, werden die Essenbehälter im Fußmarsch abgeholt. Der Soldatenalltag besteht zu dieser Zeit im Kennenlernen der neuen Technik, d.h. in der Ausbildung an der Technik, in der theoretischen Aus - und Weiterbildung sowie im Wachestehen. Mit Beginn der Sommermonate werden dann die Lebensbedingungen etwas angenehmer - beim " Frühsport " werden z.B. die reichlich vorhandenen Blaubeeren gesammelt, auch Ausgang gibt es jetzt häufig, dann geht es meist zu " Alwin Krull " nach Fuhlendorf, durch den Walde sind es ca. 30 min. Ich lerne ein Mädchen kennen und mein Zugführer, Ultn. Kocher, seine spätere Ehefrau. Wie der Zufall so spielt, beide Mädels sind Freundinnen - so ergibt es sich, dass ich diesem Umstand geschuldet durch den Einfluß meines Vorgesetzten meist Ausgang ohne Einschränkung erhalte. Das ist auch deshalb problemlos, da wir nie eine Wache passieren müssen ....

An den Wochenenden geht es oft nach Retschow, um bei der Fertigstellung der Stellungen zu helfen, Gräben zu schaufeln usw. Ende August / Anfang September 1962 ist es dann soweit : per Eisenbahntransport und unter strengster Geheimhaltung verlegen wir in unseren eigentlichen Standort in der Nähe von Bad Doberan. Hier weht nun jetzt ein anderer Wind für uns, Gefechtsausbildung und Gefechtsdienst stehen jetzt an erster Stelle und wechseln sich ständig ab. Die Kuba - Krise und die Auswirkungen im Herbst 1962 bedeuten für uns fast 5 Wochen erhöhte Gefechtsbereitschaft bei Barackenleben in der Feuerstellung, für die zur Entlassung Stehenden sogar das Weiterdienen und eine 4 - wöchige verspätete Rückkehr in das zivile Leben ....

Das Jahr 1963 ist dann im wesentlichen geprägt von der Vorbereitung und Durchführung des 1. Gefechtsschiessens unserer Abteilung. Eine harte Ausbildung mit ständiger Wiederholung aller Abläufe, das Beherrschen aller Handlungen von der Vorbereitung bis zum Start der Rakete, die taktisch - technischen Daten usw. - alles Wissen und Können muß ständig parat und abrufbar sein, es muß also bei jedem von uns " automatisch " ablaufen. Um den Lernprozeß zu erleichtern, wird in eigener Regie zusätzliches Anschauungsmaterial angefertigt. Da ich einigermaßen Normschrift schreiben kann, werde ich dazu " verdonnert ", d.h. Übertragen und Vergrößern der Schaltbilder aus den sowjetischen Originaldokumenten auf Transparentpapier bzw. Zeichenkarton, mit Feder und Tusche.

An einen Vorfall aus dieser Zeit kann ich mich besonders erinnern : auf dem Dienstplan steht " Tank - Training ", d.h. scharfes Betanken einer Lehrrakete mit der Treibstoff - Komponente " Oxydator " - einen Vorgang, den wir bis dahin noch nicht allzu oft geübt hatten. So kommt es, dass ich als damaliger K 2 die noch unter Druck stehende Tankpistole zu zeitig löse - ich kann sie dann nicht mehr festhalten, sie stellt sich kerzengerade auf und besprüht uns jetzt von oben herab wie eine Dusche den K 1 , Uffz. Maynicke, und mich mit dem noch im Schlauch befindlichen " O " !
Wir springen sofort vom TLF herunter und werden von allen Seiten mit Wasser zugeschüttet , unser BC Ltn. Birkholz taucht uns immer wieder und wieder mit dem Kopf in ein Wasserfaß, fast sind wir dabei, zu ertrinken .... An den Stellen, die nicht von der Schutzbekleidung bedeckt sind, zeigen sich bei mir schmerzhafte Verbrennungen. Mit dem Sankra werden wir dann sofort nach Sanitz gebracht, der Reg. - Arzt behandelt uns mit einer weißen Salbe - bis auf eine kleine Narbe erinnert nichts mehr an diese noch relativ glimpflich verlaufene Angelegenheit.

Dann naht das Datum der Abfahrt ins " große " Land : kurz vorher gibt es noch neue Uniformen, jetzt die hellgraue Waffenfarbe der Luftverteidigung der NVA. Die Fahrt an sich ist schon ein Erlebnis für sich, an einem normalen Reisezug Berlin - Warschau - Brest - Moskau sind unsere Liegewagen angehängt, wir steigen in Frankfurt / Oder zu. Während der Reise verpflegen wir uns selber, im Waggon gibt es gegen Bezahlung wunderbaren Tee, also " Tschai ", aber auch den Speisewagen können wir nach Abmeldung aufsuchen. Und dann diese Entfernungen und Weiten des Landes, ein paar hundert km sind überhaupt nichts ....In Brest haben wir ca. 2 h Aufenhalt, Umspuren der Waggons. In Moskau gibt es ein vorbereitetes Programm, dafür steht sowohl für die Hin - als auch für die Rückfahrt je 1 Tag zur Verfügung : Roter Platz mit Besuch im Kaufhaus "GUM", die Lomonossow - Universität mit Ausblick auf die MOSKWA, die hier in einem großen Bogen ruhig dahinfließt, die Allunions - Ausstellung. ...
Über Wolgograd geht es südwärts Richtung Charabali, dann der Bahnhof Ashuluk. Von dort bis bis zur Kaserne des Staats - Polygons ( Schießplatz ) fahren wir mit LKW's, durch die Steppe - eine feste Straße gibt es noch nicht. Die Unterbringung ist spartanisch, in Baracken. Die Verpflegungsversorgung erfolgt durch die dortige Mannschaftsküche, d.h. Soldatenkost a la Kascha dick, Kascha dünn ... also nicht unbedingt, was uns sonderlich begeistern könnte.

Der Tagesablauf ähnelt dem zu Hause : Überprüfungen, Abnahmen, Zulassungen, Benotungen - wir hatten uns gut vorbereitet und bestehen alle Prüfungen. Am 08.07.1963 werde ich 20 Jahre alt, beim Morgenappell bekomme ich vor versammelter Truppe vom Regimentskommandeur, Maj. Hering, ein Buch mit Widmung anläßlich meines Geburtstages überreicht. Daran erinnere ich mich noch heute sehr gerne ...
Das Gefechtsschiessen wird durch unsere Abteilung erfolgreich absolviert, auch wenn es mit einem Schreck beginnt - durch irgendeinen Defekt bricht die 1. Rakete aus dem Leitstrahl aus und geht dann in der Wüste nieder, die uns noch zur Verfügung stehende 2. Rakete wird daraufhin sofort gestartet und trifft das Ziel. Beides können wir mit bloßen Augen verfolgen, auch die dann in Richtung zu unserer Feuerstellung brennend abstürzende LA - 17, dem Zieldarstellungsmittel. Uns wird mulmig, da sie immmer näher und näher kommt und suchen schleunigst Deckung hinter den Protzenrädern - wir sind auch nur etwas erleichtert, als das Wrack dann doch vor dem Zaun unserer Stellung niedergeht. Das Erlebnis der Raketenstarts wirkt bei uns allen nach, zum ersten Mal real und hautnah, es ist sehr beeindruckend ....

Kontakte zu den stationierten Sowjetsoldaten gibt es häufig, wir möchten aber nicht tauschen, sie leben unter sehr schwierigen Bedingungen und freuen sich über vieles, was uns selbstverständlich ist und auch über einige Sachen, die wir loswerden wollen. So wechselt auch mein Trainingsanzug und die Schutzbrille gegen in paar Rubel den Besitzer. Für den Erlös kaufe ich mir dann bei der Rückreise im GUM in Moskau eine Armbanduhr, die ich bis heute noch habe und auch noch funktioniert. Nach 3 erlebnisreichen Wochen sind wir dann endlich wieder zu Hause, zurück in Retschow ...." Fortsetzung folgt.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Generalleutnant Süß verstorben

Eine traurige Nachricht:

Der langjährige Kommandeur der Offiziershochschule der LSK/LV, ehemaliger Hauptinspekteur der NVA und Leiter der MAK, Generalleutnant a.D. Prof. Dr. Hans Süß ist bereits am 17. November 2009 verstorben.

Mein Beileid gilt seinen Angehörigen.

Samstag, 28. November 2009

Bücher zur Militärgeschichte


Wer bereits das "Große LSK/LV-Buch" mit dem Titel "Erlebtes und Geschaffenes" sein eigen nennt, wird festgestellt haben, daß dort auf weitere Literatur verwiesen wird. So auf Seite 498 ("Anhang 1"), wo u.a. weitere Bücher von Franz Spur genannt werden. Der Autor ist dem Fachpublikum bereits bekannt durch seine Bücher "Fliegen Sie sich frei!" und "Militär Transportflieger Dessau-Dresden".

Offenbar gibt es weitere Bücher (Aufsätze?) von ihm:
* "Ost-West = West-Ost Konflikt",
* "Hagenow, Der Flugplatz und das Militär 1935 - 1992",
* "Hubschrauber - Berlin-Schönefeld-Dessau Brandenburg/Havel".

Leider wird bei letzteren offenbar auch mit ISBN und Vertrieb im Buchhandel gegeizt. Bei Interesse könnte ggf. der o.g. »Arbeitskreis Sächsische Militärgeschichte e.V.« über seine Website weiterhelfen:

http://www.saechsische-armee.de/

Donnerstag, 12. November 2009

Gefecht zwischen Kriegsschiffen Nord- und Südkoreas

Metamorphose einer Medienmeldung:

»Nach einem Gefecht zwischen Kriegsschiffen an der ungeklärten Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea haben sich beide Seiten für den Zwischenfall verantwortlich gemacht. Bei dem Schusswechsel soll nach Angaben aus Südkorea mindestens ein nordkoreanischer Marinesoldat getötet worden sein. ....« (Deutsche Welle vom 10.11.2009)

»Der Vorfall ereignete sich kurz vor der Ankunft von US-Präsident Barack Obama in Asien. Die USA hatten vor Kurzem bekannt gegeben, dass das Weiße Haus einen Sondergesandten nach Pjönjang entsenden will.« (Zeit-Online vom 11.11.2009)

»Die USA werden trotz des Feuergefechts im Gelben Meer zwischen Nord- und Südkorea ihren Gesandten Stephen Bosworth nach Pjöngjang entsenden. « (Kleine Zeitung vom 11.11.2009)

»Die Zeitung "Rodong Sinmun", Sprachrohr der kommunistischen Führung in Pjöngjang, schrieb, die südkoreanischen Armee habe mit dem Schusswechsel Spannungen zwischen den beiden Ländern schüren wollen.« (AFP vom 12.11.2009)

Mittwoch, 11. November 2009

Aus der Geschichte der 43. FRBr ( Folge 3 )

Vorbemerkung :
Das FRR - 18 bzw. die 43. FRBr sind im Rahmen der Traditionspflege in der NVA eng mit dem Namen des Schriftstellers und Dichters Erich Weinert verbunden. Dazu wird es noch eine gesonderte Folge geben. Nur soviel sei hier vorab berichtet : am 01.03.1966 erhielt die Kaserne in Sanitz im Beisein von Li Weinert den Ehrennamen, seitdem stand auf dem Schild im Eingangsbereich zu lesen " Nationale Volksarmee " - " Erich - Weinert - Kaserne " . 3 Jahre später, am 27.02.1969, erfolgte dann die Einweihung des Erich Weinert - Denkmals mit einem Stein, Inschrift und Büste. Es stand an der Objektstraße vor dem Stabsgebäude, auch noch nach der Übernahme des Standortes durch die Bundeswehr am 03.10.1990. Erst ca. im Juli 1991 wurde dann die Büste abgebaut, der Stein blieb stehen und erhielt das Wappen der inzwischen nach Sanitz verlegten FlaRakGrp 31 der Bundeswehr, die Inschrift E. Weinerts " Den Gedanken Licht, den Herzen Feuer, den Fäusten Kraft ! " war damit verdeckt und nicht mehr lesbar. Die Odyssee der Büste begann .... als ungeliebtes Geschenk erhielt sie im Juli / August desselben Jahres Herr Oberst Hoheisel in Bremervörde, sie stand eines morgens auf seinem Schreibtisch mit einem Schild um den Hals, auf dem geschrieben stand : " Guten Morgen, Genosse Oberst ! " ....


Die vorliegende Folge 3 weicht aus aktuellem Anlaß von der bisherigen ungefähren Chronologie der Beiträge ab, denn nach fast 1 1/2 Jahren Recherchen ist es geschafft : am 31.10.2009 haben wir die Erich Weinert - Büste an der holländischen Grenze im Kunstpark Olmes in Emlichheim / Grafschaft Bentheim abgebaut und in 3 Etappen zurückgeholt. Seit dem 07.11.2009 ist sie wieder zu Hause , in Sanitz ! In der Ausstellung " 50 Jahre Garnisonsort Sanitz " wird die Skulptur dann zu sehen sein und anschließend einen würdigen Platz finden.

Das Datum des Abbaus in Emlichheim hatte keinen besonderen Hintergrund, auch wenn der 31.10. mit Geistern, Spuk usw. behaftet ist. Nicht, dass einer denkt, jetzt holen die " Ossis " auch noch ihre Geister zurück ... Beim Abbau / Abholung der Erich Weinert - Büste haben Verwandte und Freunde uns unterstützt, so Berit Matczynski aus Parchim und Detlef Kaul aus Düsseldorf, der sich auch vom Künstler Hr. Heinrich Olmes einiges zur Geschichte der Büste hat erzählen lassen. Er schreibt :

" Wie die Büste in den Kunstpark Olmes gekommen ist : Hr. Olmes war 4 Jahre lang Stadtmaler von Bremervörde. Diese Aufgabe wird von der Stadt bezahlt und ist auf diese Zeit befristet. Durch diese Tätigkeit als Künstler kannte er den ehemaligen Kommandeur der Bundeswehr in Sanitz, Herrn Oberst Peter Hoheisel, der Ende März 1991 wieder zum Standort Bremervörde zurückgekommen war. Während einer wohl feucht - fröhlichen Nacht im Jahre 1995 erzählte ihm Hr. Hoheisel von der Überraschung und dem Geschenk mit der Büste, die er nicht haben wollte und die jetzt in seinem Garten unter einer Tanne stand. Er wollte sie Hr. Olmes für seinen Park geben, da dort bereits eine MIG - 21 stand, aber Hr. Olmes wollte nicht so richtig. Er kannte die Biografie von E. Weinert nur sehr oberflächlich, wußte aber, dass das nicht seine politische Richtung war. Man hat dann Hr. Olmes einfach den Fahrzeugschlüssel " abgenommen " und die Büste in seinen Wagen verstaut. Der Zusammenhang Erich Weinert - Büste und MIG - Jagdflugzeug war zwar weit hergeholt, aber er hat sich dann mehr oder weniger widerwillig darauf eingelassen. " Erich " wurde in Sichtweite zum Flugzeug aufgestellt, dazu hat man Beton in die Büste gegossen und sie dann einfach umgedreht. Damit sollte ein möglicher Diebstahl verhindert werden, da der Kunstpark öffentlich ist. Die Aufenhaltszeit der Büste berechnete Hr. Olmes mit 14 Jahren, sie müsste also 1995 dort aufgestellt worden sein.

Dann kam der Samstag, der 31.10.2009 : morgens um 08.30 Uhr haben sich Andreas Ehrenberg und ich auf den Weg nach Emlichheim gemacht. Das sind ca. 170 km Fahrstrecke, Ankunftszeit war 10.05 Uhr. Hr. Olmes hatte uns bereits erwartet, begrüßte uns gleich mit einer Tasse Kaffee. Ich übergab ihm alles, was ich noch am Vorabend aus Sanitz per e - mail erhalten hatte : die Kurzbiografie von Erich Weinert, Hinweise zu seinen Werken und zur Gründung des Nationalkommitees " Freies Deutschland ", eine vorbereitete Presse - Erklärung mit einem Dank an Hr. Olmes für dessen Aufbewahrung der Büste usw. Hr. Olmes hatte nämlich die Presse informiert ... Es folgte eine Unterhaltung über und zur Skulptur , über das künstlerische Schaffen und Wirken von Hr. Olmes und nach ca. 30 min. kam dann auch Hr. Gerold Meppelink vom " Grafschafter Nachrichten ", der örtlichen Presse in der Grafschaft Bentheim. Er ist Journalist und freier Mitarbeiter dieser Zeitung und hat den Abbau der Büste mitverfolgt, mehrer Fotos dazu gemacht und einen Beitrag geschrieben, der am 03.11.2009 als Artikel mit der Überschrift erschien " Gedenken an Arbeiter - Autor, Büste aus Kunstpark - Olmes zurück in Mecklenburg - Vorpommern ".

Aber soweit waren wir ja noch nicht : wir mußten ersteinmal zum Park, mit dem Wagen konnten wir bis zu einem Tor an der Rückseite des Parkes fahren und dort parken. Anschließend ging es zu Fuß noch ca. 50 m weiter, bis wir vor der Büste standen. Am Hang einer Mulde gelegen, auf einem großen, quadratischen Stein als Sockel , zum Glück war sie nicht fest verbunden und konnte dadurch leicht gekippt werden. Wir haben versucht, den Beton aus dem Inneren der Büste heraus zu meißeln, es hatte wenig Erfolg. Hr. Olmes gab zu bedenken, dass wir sie evtl. beschädigen könnten und wir ließen ab .... Andreas und ich haben dann " Erich " auf der Nase den Hang herunter rutschen lassen und ihn unter großen Kraftanstrengungen bis zu einem Maschendrahtzaun getragen, also ca. 80 kg und über eine Strecke von 10 m, anschließend unterm Zaun durchgerollt. Wir waren ganz schön geschafft, aber wie nun weiter bis zum Auto ? Andreas hatte die Idee, Hr. Olmes nach einer Sackkarre zu fragen - und der hatte eine ! Damit konnten wir die Büste nun gemeinsam und im wahrsten Sinne des Wortes erleichtert zum Auto schieben und sie in den Kofferraum des Kombis hieven. Um 14.30 Uhr waren wir wieder in Düsseldorf ...

Ich habe " Erich " dann am Sonntag, Montag und Dienstag spazieren gefahren, er hat am Sonntag z.B. Bonn besucht, dort trafen wir uns mit Verwandten - er ebenfalls früher bei der Bundeswehr, jetzt Oberst a.D., sie eine gebürtige und echte " Ossi ". Auf meine Frage an sie, ob Erich Weinert ein Begriff ist, kommt ein sofortiges und eindeutiges " Na klar, kannte bei uns jeder ! ". Ich spielte das Spiel weiter und meinte dann, dass ich die Schriftsteller aus dem Osten liebe und deshalb gerade bei ebay eine Büste von Erich Weinert für schlappe 2.300, - EURO ersteigert hätte. Demonstrativ ging ich nach hinten zum Auto und machte die Kofferklappe auf : " Hier ist sie ! " ....den beiden fiel der Unterkiefer runter, ich glaube, so hat mich schon lange keiner angeschaut wie sie jetzt - bis ich dann eine Erklärung in der Angelegenheit abgab und sich die Starre löste. Und beide fanden die Aktion und das Projekt " 50 Jahre Garnisonsort Sanitz " echt gut.
Danach ging es mit " Erich " am Montag und Dienstag nach Remscheid, am Dienstagmorgen auch zuvor nach Bochum, bis er am Dienstagabend, den 03.11.2009 um 18.40 Uhr von Berit übernommen wurde. Diese kam ja bekanntlich aus Rheine mit einer Freundin, wo sie z.Zt. eine Weiterbildung für 3 Wochen besuchen .... "


Eine Ost - West - Geschichte vom Beginn bis zum Ende der Odyssee, hier mit einem glücklichen Ausgang ! Alle haben mitgemacht, es war spannend und aufregend bis zum Schluß, ein Erlebnis und es zeigt, es kann funktionieren .... so man eben will. Wir waren erleichtert, froh und auch ein wenig stolz, dass wir es geschafft haben. Ein Dank gilt allen an dieser Aktion Beteiligten, ein Dank auch an Hr. Peter Hoheisel und Hr. Heinrich Olmes für die Bewahrung der Büste und für ihre freundliche und bereitwillige Unterstützung ! In der " Ostsee - Zeitung ", Ausgabe Rostock, erschien zur Rückkehr der Büste ein lesenswerter Beitrag von Hr. Jan Eisel, die Schlagzeile lautete : " Schriftsteller - Kopf nach 20 Jahren zurück ".

Am Freitag, den 06.11.2009, brachte Berit die Büste dann im Auto mit nach Parchim, am darauffolgenden Tag holten wir sie ab, nun ist " Erich Weinert " wieder da, wo seine Geschichte begann - in Sanitz ! In der " Ostsee - Zeitung " , Rostocker Ausgabe vom 12.11.2009, erschien dazu ein lesenswerter Beitrag des Journalisten Hr. Jan Eisel, die Schlagzeile lautete : " Schriftsteller - Kopf nach 20 Jahren zurück ".

Fortsetzung folgt ....

Mittwoch, 4. November 2009

Spurensicherung: „Zeitzeugen zum 17. Juni 1953“

Ich hätte nie gedacht, daß das Buch mal online stehen würde:

http://www.spurensicherung.org/texte/Band2/Inhalt2.htm

Bei Amazon.de gibt es das Buch nur z.Z. noch gebraucht, vgl.:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932725808/ddrluftwaffde-21

Also, so schnell wie möglich downloaden, denn es ist ein wichtiges Buch, vgl.:
* Steinewerfer am 17. Juni 1953
* Der 17. Juni 1953
* Reparationen Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg

Freifliegen: Mit Interflug durch Ost und West

Es folgt eine Ankündigung von DDR-Luftfahrtforum@luftfahrt-eisenach.de:

»Freifliegen: Mit Interflug durch Ost und West

Der Dokumentarfilm "Freifliegen" erzählt die Geschichte von vier Stewardessen der Interflug, die bis zuletzt die einzige zivile Fluggesellschaft der DDR war.

Freifliegen ist eine turbulente Flugreise durch die romantische Vergangenheit und dynamische Gegenwart einer ehemals privilegierten Berufsgruppe. Vier standfeste Stewardessen und ein wagemutiger Pilot von Interflug, der einzigen zivilen Fluggesellschaft der DDR, heben noch einmal ab und erinnern sich an eine Zeit, in der Fliegen noch ein Ereignis war und Reisen über Ländergrenzen hinweg die Ausnahme für ein paar wenige.

Mit funkelnden Augen erzählen sie ihre Träume und Geschichten vom Fliegen, von der Liebe und von Grenzüberschreitungen zwischen Ost und West und damit ein kleines Stück deutscher Geschichte. Einige gehen noch regelmäßig in ihrem Traumberuf in die Luft, andere sind am Boden angekommen und hüten treu ihr Fliegerherz.

Sender: N3;
Sendung: Freifliegen;
Datum: Sonntag 08.11.2009;
Zeit: 01:45 Uhr bis 03:00 Uhr;
Showview: 1-593-359
VPS-Zeit: 01:45 Uhr;
Tonformat: Stereo«

Krieg oder nicht Krieg, ist das die Frage?

Von "allen" Seiten tönt es, es sei schon mal gut, wenn der neue Verteidigungsminister den Krieg in Afghanistan auch beim Namen nenne.

Nein, nennt er nicht!

Denn, dazu müßte erst mal das Grundgesetz geändert werden. Dort sind Interventionskriege nicht vorgesehen, nur Verteidigungskriege und dann wäre Frau Merkel Oberkommandierende der Streitkräfte ... daher weiterhin die Berufung auf Bündnispflichten (Internationale Gemeinschaft) und "Verteidigung" "gegen der Terror". Dummerweise ist selbst die USA inzwischen davon abgerückt und verwendet diese Redewendungen nicht mehr. Nun habense ein Problem .... und wir werden derweil medial für die Verfassungänderung eingestimmt, letztlich "zwingt" uns der "Vertrag von Lissabon" dazu. Wetten, daß nach dessen Ratifizierung die "notwendige" GG-Änderung umgesetzt wird?!

Was hat nun der Verteidigungsminister wirklich gesagt? Das steht in - huch - der BILD:
»Guttenberg: Ich will ganz offen sein: In Teilen Afghanistans gibt es fraglos kriegsähnliche Zustände« Er habe aber für jeden Verständnis, der das anders »sagt« bzw. »empfindet« ....
http://www.bild.de/BILD/politik/2009/11/03/afghanistan/interview-mit-minister-guttenberg.html

Bei Politikern sollte stets genau gelesen werden! So sagt er: "Wenigstens in der Empfindung nicht nur unserer Soldaten führen die Taliban einen Krieg gegen die Soldaten der internationalen Gemeinschaft". Das ist wie mit dem "gefühlten -10°C", dennoch sind es "nur" -2°C. Im übrigen führen nach dieser "Empfindung" nur die Taliban den Krieg, nicht so die "internationale Gemeinschaft" ...


update (18.12.2009)
Hatte ich doch den richtigen "Riecher". War aber auch nicht schwer, denn es war nur scheinbar kurios, daß ausgerechnet die USA und die hier besonders verpflichtete BILD das Thema ständig mit neuen Meldungen am köcheln hielt. Nur scheinbar stärkten die Meldungen über das deutsche Massaker vom September dieses Jahres im fremden Afghanistan die Kriegsgegner.

Es geht um Änderung des Grundgesetzes, welches in der BRD als Verfassung gilt. Entsprechend klärte das bundesdeutsche Zentralorgan "FAZ" heute seine Leser auf: »„Auf veränderte Realitäten des 21. Jahrhunderts sollten wir mit entsprechender Rechtsetzung reagieren“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Beck (CDU), dem Portal „Spiegel online“. Es stelle sich die Frage, „ob nicht der Gesetzgeber verpflichtet ist, die sicherheitspolitisch relevanten Artikel des Grundgesetzes auf den Prüfstand zu stellen“. Eine asymmetrische Bedrohung wie in Afghanistan komme in der deutschen Verfassung bisher nicht vor, sagte Beck .... „Wir müssten unsere Verfassung auf die Wirklichkeit asymmetrischer Bedrohungen hin umschreiben“, sagte Uhl [innenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion], „allerdings haben wir dafür keine Mehrheit im Bundestag“« (FAZ-online vom 18.12.2009).

"Wird noch", mag man ihm tröstend zurufen, Ihr an der "Heimatfront" bekommt noch Euren verfassungsmäßig "richtigen" Krieg in fremden und noch fernen Staaten. Ich hoffe, Ihr schickt dann auch Eure Söhne zum töten und sterben hin und nicht nur die der anderen Leute ...

P.S. Ich habe folgenden Hinweis bekommen: "ISAF hat auf Einladung der afghanischen Regierung Teile der Ausübung der souveränen Rechte des afghanischen Staates übernommen." Herrlich, diese Sprache! Da wird ein Land überfallen, das keinem anderen Staat etwas getan hat (Hinweis: kein Afghane (oder gar Iraker) war an "9/11" beteiligt), ein Besatzungsregime nebst Marionettenregierung installiert, die sich dennoch nur mittels massiver Wahlfälschen den Anschein einer legalen Regierung zumindest im Kabuler Raum geben könne, aber .... :-D

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Traditionen der NVA

Dazu hat mich zu DDR-Zeiten immer der Spruch überzeugt: »Vom Bauernheer zur Volksarmee«

"Mit der NVA entstand eine deutsche Armee, die die fortschrittlichsten Traditionen der deutschen Militärgeschichte fortsetzt: die Traditionen der Heere des Bauernkrieges und der Befreiungskriege, der Arbeiterwehren von 1918/19, der Roten Ruhrarmee, der deutschen Interbrigadisten und Antifaschisten."
(Armeegeneral Heinz Hoffmann, "Neues Deutschland", 1./2. März 1975).


Da die Beschäftigung mit der Vergangenheit stets aus den Bedürfnissen der Gegenwart resultiert, stellt sich in Bezug auf die "Traditionen der NVA" die Frage: Geht es um die Erarbeitung und ggf. Bewertung des damaligen Traditionsverständnisses oder eine neue Positionierung und neue Bewertung?!

Ich persönlich "warte" auf dem Tag, an dem Sohnemann aus der Schule kommt und mich mit seinem frischen Politwissen aus dem Unterrichtsfach "Politische Bildung" fragt: "Wie konntest Du als Offizier in der NVA und damit einem »Unrechtsstaat« dienen?"

Dann könnte ich in etwa anworten: "Gugg mal, wir in der NVA hatten viele Gemeinsamkeiten wie die Bundeswehr und waren - streng soldatisch betrachtet - in etwa gleich (und ein kleinwenig besser ;-)). Das wir einer anderen Ideologie dienten, kann uns nicht wirklich vorgeworfen werden." Damit würde ich wie mein Opa damals in Bezug auf die Wehrmacht antworten ...

Andererseits könnte ich natürlich auch beim Begriff "Unrechtsstat" einhaken, dessen Unbestimmtheit und Propagandainhalt aufzeigen und dann mit einem kühnen Wechsel auf die Aggressionen der Bundeswehr seit 1999 und deren Opfer verweisen um dann zu verkünden: "Das zu verhindern, dafür stand ich, durchaus in der Tradition der Heere des Bauernkrieges und der Befreiungskriege, der Arbeiterwehren von 1918/19, der Roten Ruhrarmee, der deutschen Interbrigadisten und Antifaschisten. Wirf mir vor, versagt zu haben! Darüber können und müssen wir uns gern unterhalten. Beginnen wir mit der Ausgangslage 1945."

Ok, er wird mir nicht so lange zuhören, aber ...

Samstag, 17. Oktober 2009

Multifunktionsjäger MFI – 1.42

Ich gestehe, daß ich die weitere Entwicklung der MiG-Luftüberlegenheitsjäger (MiG-39) nicht weiter verfolgt habe. Aber dafür Thomas Hentschel, der seine Erkenntnisse wieder dankenswerterweise auf digitales Papier niedergeschrieben hat und per CD jedem zugänglich macht.

Ebenfalls hat es sich mit der Geschichte der sowjetische / russischen Bordradare auseinandergesetzt.

Zu Bestellung: http://home.snafu.de/veith/digital.htm

Montag, 12. Oktober 2009

Die Bundeswehr und die Schweinegrippe

Nun grassiert jedes Jahr die Grippe und nachdem die sog. Vogelgrippe aus den Schlagzeilen geraten ist, keine Enten mehr gekeult und Rügen nicht abgesperrt wird, wird die sog. Schweinegrippe gepuscht. Manche bezeichnen die Pandemie-Vorbereitungen wohl als Großversuch am Menschen.

Nun stehen zum Wohle der Pharmaindustrie für 1/3 der BRD-Bevölkerung Impfstoff zur Verfügung. Wenn man diesen streckt und auf eine Impfung verzichtet, soll der Impfstoff sogar für 2/3 reichen. Also, wenn es tatsächlich hart auf hart kommt, sind mind. 1/3 entbehrlich ...

"Wichtige" Menschen sollen zwangsgeimpft werden. So auch die Besatzungssoldaten in fremden Ländern ... natürlich nicht mit dem gewöhnlichen Impfstoff, denn für "unsere Jungs" - und Dank Rot/Grün auch "Mädels" - gibt es besseren Impfstoff. Das meldet übrigens nicht die "junge welt", sondern "Die Welt". Warum ist das so? Ich zitiere: »Denn der Stoff ist nicht ohne Nebenwirkungen. Diese können so stark sein, dass sie für Soldaten unzumutbar sind.« Aber für Frauen, Kinder, Arbeitslose ist das zeug zumutbar ...

Manche sind eben doch gleicher.

update (18.10.2009)
Die Bundeskanzlerin, die Mitglieder des Kabinetts und Beamte der Ministerien und nachgeordneter Behörden sollen ebenfalls einem anderen Impfstoff bekommen. Wetten, das die wirkliche Regierung, also Ackermann & Co., ebenfalls den besseren "Stoff" erhalten!

Link:
http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article4818717/Deutsche-Soldaten-bekommen-besseren-Impfstoff.html
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-10/15224113-kanzlerin-und-minister-bekommen-eigenen-schweinegrippe-impfstoff-003.htm

Sonntag, 11. Oktober 2009

Sommer 1987 - Zwischenfall auf der Ostsee

Am 15. Juni 1987 wurde das westdeutsches Marineversorgungsschiff "Neckar" von der polnischen Korvette "Gornik" und vier weiteren polnischen Schnellboten unter Beschuss genommen. Dabei wurden drei westdeutsche Marinesoldaten verletzt.

Aus einer Stellungnahme der Bundesregierung der BRD:
Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Würzbach auf eine parlamentarische Anfrage, BT-PlPr. 11/19, S. 1199.

"Am 15. Juni 1987 wurde der Tender Neckar der Bundesmarine in internationalen Gewässern der Ostsee von einem polnischen Kriegsschiff beschossen. Drei Seeleute wurden verletzt; es entstand Sachschaden in Höhe von DM 500.000. Die Neckar, die ein Übungsschießen von Marinen der Warschauer Pakt-Staaten beobachtet hatte, wurde getroffen, als ein polnisches Schiff auf eine aus Richtung der Neckar fliegende Zieldrohne das Feuer eröffnete. Die Bundesregierung protestierte am 16. Juni 1987 in unmißverständlicher Weise gegen dieses Verhalten.

Ihrem Verlangen nach Aufklärung und Entschuldigung wurde von polnischer Seite - erst nach nochmaligem Drängen - lediglich teilweise entsprochen. Zwar äußerte die polnische Regierung Bedauern über den Zwischenfall und sprach den Verletzten ihr Mitgefühl aus. Eine förmliche Entschuldigung wurde jedoch nicht ausgesprochen: Die Neckar habe gefährlich nahe bei den, übenden Schiffen manövriert und weder auf Flaggen noch auf Funksignale reagiert.

Nach Ansicht der Bundesregierung bedeutete die Feuereröffnung eine eklatante Mißachtung allgemein anerkannter internationaler Sicherheitsbestimmungen: Nach dem sog. Clear Range-Verfahren bestehe seit Jahrzehnten die gegenseitige Verpflichtung der Kriegsmarinen, Übungsschießen sofort einzustellen, wenn die Gefahr bestünde, daß ein Schiff in das Schußfeld einlaufe. Dabei spiele weder die Nähe des beobachtenden Schiffes noch das Bestehen von Warngebieten eine Rolle. Die Bundesregierung erklärte, sie beabsichtige nicht, die rechtmäßige Beobachtung der Ausbildungstätigkeit des Warschauer Paktes in internationalen Gewässern einzüschränken. Die Geltendmachung von Schadensersatz wurde ausdrücklich vorbehalten."

Mein Fazit:
Es wurde von polnischer Seite eine eigene Zieldrohne beschossen und dabei das Bundeswehr-Schiff getroffen. Das Bundeswehr-Schiff war trotz Warngebiet im Schußfeld. Es war m.E. gezielt in das Übungsgebiet zum Beobachten eingelaufen. Eine eigene Gefährdung wurde bewußt in Kauf genommen. Die Bundesregierung meinte, damit hätten die Polen das Übungsschießen einstellen müssen. Die polnische Seite hat dagegen die Gefährdung wohl ebenfalls in Kaufgenommen.

Womöglich hätten sonst Übungsschießen stets unterbunden werden können, mit einfachen Einlaufen ins Übungsgebiet ... hätte auch seinen Charme ...

Siehe auch zu den Zwischenfälle DDR - Polen in diesem Zeitraum:
und dem Zwischenfall BRD - DDR, Abfangen der "Völkerfreundschaft":

Dienstag, 6. Oktober 2009

NVA - Zeitzeugen 9.11.1989

Mir wurde per E-Mai folgende Suchanfrage zugestellt:

» .... wir suchen für eine Sendung einen Zeitzeugen, der den Mauerfall 1989 bei der NVA erlebt hat. Der Zeitzeuge sollte möglichst in Berlin wohnen ... Es eilt ein bisschen ...

Herzlichen Dank!

DeutschlandRadio Kultur/Deutschlandfunk Köln
Landesstudio Berlin
Hans-Rosenthal-Platz
110825 Berlin«

update (26.10.2009)
Hat sich erledigt, Interviewpartner wurde gefunden.

Montag, 5. Oktober 2009

Erklärung zu den Veröffentlichungen zur LSK/LV

Ich habe diese Mail erhalten, mit der Bitte um Veröffentllichung. Dieser Bitte komme ich gern nach:

»Sehr geehrter Herr Veith,

eingehend auf Ihren Blog auf
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/das-buch-zur-lsklv-erschienen.html

möchte ich Ihnen mitteilen, dass die MediaScript GbR in Gestalt von mir - Peter Misch (ehemals Oberstleutnatder NVA, Jagdflieger MiG-21) - und Ulrich Beyer (ehemals Oberstleutnant der Grenztruppen der DDR) von der Redaktion der »Arbeitsgemeinschaft Geschichte der LSK/LVStrausberg« die Rechte zur weiteren Veröffentlichung des Buches "Erlebtes und Geschaffenes - Beiträge zur Geschichte der Luftstreitkräfteder Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR" sowie der Jubläumsschrift "50 Jahre Kommando der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR" übertragen bekommen haben. Eine Nachauflage des erstgenannten Buches ist in Arbeit, Bestellungen dazu können an MediaScript gerichtet werden (s. Anlage).

Desweiteren ist vorgesehen, die beiden genannten Werke auch auf CD zuveröffentlichen. Dazu sind die Vorstellungen aber noch nicht vollständigentwickelt, eine einfache Veröffentlichung als pdf-Datei erscheint uns als nichtausreichend. Die pdf-Datei soll sein, ja, aber das Werk kann auch noch als html-Datei mit Links usw. veröffentlicht werden, allerdings nur auf CD. Eine kompletteVeröffentlichung im Web ist nicht vorgesehen! Der Platz auf einer CD wird außerdem genutzt werden, um weitere Dokumente, z.B. Fotos zu veröffentlichen. Preise derNachauflage(n) und der CD werden später veröffentlicht.

Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Angaben auf Ihrer Webseite veröffentlichen. Die ersten Bestellungen sind schon eingegangen.

Mit freundlichen Fliegergrüßen


Peter Misch

MediaScriptTiniusstr. 9-1113089 Berlin
Tel.: 030-5509128 (AB)
Fax: 030-5509129 030-47003815

buchbestellung@mediascript.de
http://www.airshow-moderation.de/
http://www.mediascript.de/ (die Seite wird derzeit bearbeitet)«

s.a.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/bestellung-erlebtes-und-geschaffenes.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/das-buch-zur-lsklv-erschienen.html

update (09.12.2009)
Wie ich soebe erfahren habe, soll mit dem Erscheinen der 2. Auflage erst etwa im März 2010 zu rechnen sein.

Sonntag, 4. Oktober 2009

[1984] "Nenn mich Aufbauhelfer"

Das bereits in Orwells "1984" so plastisch dargestellt "Neusprech" nimmt rasant zu. So sendet der "Deutschlandfunk" am 10. November 2009 ein Feature unter dem o.g. Titel "Nenn mich Aufbauhelfer". In der Ankündigung über diesen Afghanistan-Beitrag heißt es:

»Militärbasen heißen deshalb nicht mehr "Stützpunkt", sondern "Wiederaufbauzentrum".« Schlimm!

Aber dennoch rutsch bei allem Eifer, die Wahrheit durch: »Bei den Militäreinsätzen in Irak und Afghanistan soll es nicht mehr nur darum gehen, zu erobern und die Beute aufzuteilen. « Also geht es nach Ansicht der Radiomacher auch ums "erobern und die Beute aufzuteilen"! Dem kann ich nur zustimmen und mit Voltaire konkretisieren: "In allen Kriegen geht es nur ums stehlen", der Rest ist Propaganda. Und dazu gehört auch die Sprache ...

"Was ich selber denk und tu, traue ich auch dem anderen zu": Unter dem Titel "Dederisch für alle" läuft am 5. Okter 2009 beim mdr-Rundfunk "Figaro" ein Hörspiel, in dem ernsthaft ein "geheimes Sprachprojekt nun ans Licht" gezerrt wird, ein angebliches Projekt der DDR versteht sich. Denen ist auch nix zu doof. Und morgen steht es in den Geschichtsbüchern. Der Westen erfindet sich seine DDR ...

update (16.10.2009)
Die verlinkte Webpage zu dem "Aufbauhelfer"-Feature ist offline und damit obige Zitate. In der PDF-Datei der Vorankündigungen steht noch die Sendung: 19.15 - 20.00 Uhr, Das Feature »Nenn mich Aufbauhelfer« Kriegsstrategien im Mittleren Osten von Marc Thörner, vgl.: http://www.dradio.de/download/110346.
Hinweis: Marc Thörner war einer der bei den US-Streitkräften "eingebetteten" Journalisten im letzten Irakkrieg.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Offizier bei den Fla-Raketen der NVA

Offizier bei den Fla-Raketen der NVA - Erinnerungen und Gedanken
von Horst, Siegfried (174 Seiten mit zahlreichen Fotos)

Aus der Ankündigung des Verlages: »Mit Siegfried Horst legt erstmals ein hoher Offizier der Luftverteidigung eine geschlossene Darstellung seiner militärischen Laufbahn bei den Fla-Raketentruppen vor, die ihn vom Offiziersschüler bis zum Stellvertreter des Kommandeurs einer Division führte. Mit großer Fachkompetenz schildert er detailreich den Dienst im Diensthabenden System der Luftverteidigung der DDR und des Warschauer Vertrags. Erstmals erfährt der Leser von direkten Beziehungen zwischen Einheiten und Truppenteilen der NVA und der Polnischen Volksarmee. Mit großer Offenheit aber auch mit Stolz auf die eigenen Leistungen werden bestimmte Erscheinungen und Zuständen in der NVA durchaus auch kritisch beschrieben.

Im Zuge der Auflösung der NVA gehörte er zu den wenigen Obristen, die mit ihrem Dienstgrad vorläufig von der Bundeswehr übernommen worden sind.«

Inhaltsverzeichnis (PDF):
http://www.verlag-koester.de/inhaltsverzeichnisse/ivfbb679.pdf

Letztere Aussage macht mich etwas skeptisch hinsichtlich seiner ex-post Betrachtungen. Über den Autor steht bei amazon.de (Links von mir): »Siegfried Horst, Oberst a.D. Diplom-Militärwissenschaftler, Ingenieur. Nach dem Abitur Eintritt in die NVA, Offiziersschule, Truppendienst, Ingenieurstudium, dann Lehroffizier an der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung. Studium an der Militärakademie in Dresden, danach Kommandeur einer Fla-Raketenabteilung, Regimentskommandeur im Fla-Raketenregiment 23. Von 1987 bis zur Auflösung der NVA Stellvertreter des Kommandeurs der 3. Luftverteidigungsdivision für Fla-Raketen. Administrator der Website: lv-wv.de«

Na, dann ist ja wieder alles gut!
Bestellmöglichkeit beim Verlag, Amazon oder direkt beim Autor mit Widmung.

Dienstag, 29. September 2009

Bestellung: "Erlebtes und Geschaffenes"

Bestellung des Buches der LSK/LV ist nunmehr möglich, ich vermute "solange der Vorrat reicht":

buchbestellung@mediascript.de
Fax: 030-5509129 oder 030-47003815

Bestelladresse:
MediaScript
Tiniusstr. 9-11
13089 Berlin

Die Bestellungen ist erst gültig nach Bestätigung mit Bestellnummer. Bestellnummer wird von MediaScript vergeben und mit der Bestellbestätigung sowie der Bankverbindung zur Überweisung des Rechnungsbetrages übermittelt.

Bevorzugt wird der E-Mail-Verkehr. Bei Faxbestellung bitte Adresse bzw. Rückfax-Nummer nicht vergessen.

Kosten für Buch (39,- EUR) und Versand zusammen überweisen!

Versand: Als Päckchen mit DHL unversichert für 3,90 EUR. Als Paket mit DHL versichert für 6,90 EUR. Die Auswahl erfolgt durch Überweisung des entsprechenden Betrages, also entweder 42,90 EUR oder 45,90 EUR, nach der Bestellbestätigung.

:-)

siehe:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/das-buch-zur-lsklv-erschienen.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/10/erklarung-zu-den-veroffentlichungen-zur.html

update (17.10.2009)
Oberst Wünsche schrieb mir noch zum Thema: ».... noch folgende Ergänzung für Bestellung: Telefon 030/5509128 und zwei Bemerkungen: in der ersten Auflage wurden 350 Exemplare gedruckt, alle vergriffen; es sind an keine Beschränkungen beim Nachdruck gedacht, es wird etwas Zeit vergehen, ehe alles richtig angelaufen ist.«

Danke!

Sonntag, 27. September 2009

Notiz: Gründung Bundesluftwaffe

Ich schreibe ja in meiner Chronik der LSK/LV so flockig: »Das Kernproblem beim Aufbau eigener Luftstreitkräfte besteht für die DDR darin, daß sie das gesamte Personal von der "Pike auf" neu ausbilden muß. Im Gegensatz dazu, war abzusehen, daß die BRD für ihre zukünftige Luftwaffe auf einen "bewährten" Stamm zurückgreifen konnte.«

Jetzt lese ich in aller Deutlichkeit über die Gründung der Bundesluftwaffe: »In den fliegenden Geschwadern gab es als erste Kommodores keinen, der nicht ein hochdekorierter Fliegeroffizier des Zweiten Weltkrieges war:
- Jagdbomber-Geschwader (JaboG) 31: Major Gerhard Barkhorn (RKmES)*,
- JaboG 32: Oberstleutnant Siegfried Barth (RK),
- JaboG 33: Major Walter Krupinski (RKmE),
- JaboG 34: Major Carl-Heinz Greve (RK),
- JaboG 35: Oberstleutnant Karl Henze (RKmE),
- JaboG 36: Major Wilhelm Meyn (RK),
- Aufklärungsgeschwader (AG) 51: Oberstleutnant Walter Grasemann (RK).
- Jagdgeschwader (JG) 71: Oberstleutnant Erich Hartmann (RKmESB),
- JG 72: Oberstleutnant Erich Hohagen (RK),
- JG 73: Oberstleutnant Fritz Schröter (RK),
*(RK= Ritterkreuz, E= Eichenlaub, S= Schwerter, B= Brillanten)«

Zu allem Überfluß: »Sie alle waren insbesondere für die jungen Flugzeugführer nicht nur Vorgesetzte, sondern auch erfahrene soldatische Vorbilder.« (Hervorhebungen von mir.)

aus:
http://www.translimes-media.com/leseproben/schallgeschwindigkeit.pdf

50 Jahre Bundeswehr - Die geduldete Armee
Jubiläumsausgabe
350 Seiten, ca. 800 Fotos, Grafiken und Tabellen
Hardcover, Format 21x30 cm
ISBN: 3-00-015382-9
Verlag Translimes Media GmbH & Co. KG

Geleitwort von General a.D. Dr. Kießling
Liste aller Generale und Admirale·
Liste aller Ritterkreuzträger in der Bundeswehr

Jubiläumsschrift Kdo. LSK/LV


Fiel mir ein: Die "Jubiläumsschrift anläßlich des 50. Jahrestag der Bildung des Kommandos der LSK/LV in Strausberg - Vorstadt am 31. Mai 1957" mit 55 Seiten der gleichen Arbeitsgemeinschaft vom November 2007 wurde immerhin in mindestens 500 Exemplaren vertrieben. ;-)
s.a.:

Samstag, 26. September 2009

Aus der Geschichte der 43. FRBr ( Folge 2 )

Verlegung nach Sanitz, Kr. Rostock - Land, 1961 - 1962 :

nachdem am 01.03.1961 das FRR - 18 mit 7 Offz. und 256 Uffz. / Soldaten gegründet worden war, sind die Monate März - November von weiterer Formierung und intensiver Ausbildung geprägt. Kommandeur der Technische Abteilung ( TA ) ist übrigens Hptm. Ottomar Roth - nicht O. Maroth, wie in Folge 1 geschrieben. Zu dieser Zeit sind am zukünftigen Standort Sanitz Offz. - Schüler beim Baumeinschlag und Waldroden ...

Ab Juli 1961 werden durch das Lehrausbildungsregiment 12 ( LAR - 12 ) in Pinnow ebenfalls Offz. - Schüler der Flakartillerie - Schule Geltow auf Fla - Raketentechnik umgeschult. Unter ihnen sind u.a. die späteren OSL Klaus Ischner, Ernst Regorius, Adolf Siehr ....Ab Oktober kommen die Eisenbahntransporte aus der UdSSR mit der Spezialtechnik an, entladen wird in Frankfurt / Oder bzw. die Fla - Raketen vom Anschlußgleis auf dem GSSD - Flugplatz Finofurt. Einer, der als Kranführer bei der Entladung in Finofurt eingesetzt ist : Uffz.- Schüler Eberhard Kornow. Danach Transportzugführer, " Spieß " in der T / V - Kompanie bzw. nach der Strukturveränderung in der Transport - u. Instandsetzungskompanie ( TIK ), Leiter Feuerwehr. Es gibt noch einen weiteren Grund, ihn zu nennen : als Fahnenträger im Fahnenkommando FRR - 18 / 43. FRBR ist er bei 46 Vereidigungen dabei !

Es folgen Transport und Lagerung an den Standorten des LAR - 12 in Pinnow, des FRR - 16 in Bernau sowie des FRR - 17 in Stallberg. In den Monaten November - Dezember 1961 erfolgt dann die Übernahme der Technik durch die Angehörigen des FRR - 18, verbunden mit dem Beginn der Verlegung in die neuen Standorte.Dazu aber gesonderte Ausführungen.

Nach Sanitz ....

Die Technische Abteilung ( TA ) verlegt als erste Einheit in den Raum Sanitz,in das Objekt Wendfeld - konkret ein Vorkommando unter Führung von Ltn. Erich Graatz, Leiter der 1. Arbeitsgruppe. Sie bereitet die Aufnahme der Raketentransporte vor, die dann mit Unterstützung von Kräften des FRR - 16 bzw. FRR - 17 innerhalb von 10 Tagen im Kfz. - Landmarsch erfolgt. Die Überführung erfolgt bei höchster Geheimhaltungsstufe und unter Einhaltung strengster Geheimhaltungsmaßnahmen ohne Vorkommnisse. Ausgangspunkte sind sowohl Pinnow als auch Bernau. Verantwortlich für eine Marschkolonne ist Oblt. Dieter Pröhl: " ...Die Marschkolonne bestand aus jeweils 8 LKW - Zügen Typ G - 5 + E - 8 Hänger, auf den Maschinenwagen waren die Flügelkisten usw. verladen, auf den E - 8 Hängern 2 Raketen Typ DWINA, sorgfältig abgedeckt. Es waren für den gesamten Personalbestand Tage und Wochen höchster Anspannungen und Belastungen, insbesondere natürlich für die eingesetzten Militärkraftfahrer und den Kfz. - Instandsetzungszug ..."

Ende Dezember 1961, zwischen Weihnachten und Neujahr, trifft die Führungsbatterie unter Ltn. Rudi Kipker als nächste Einheit in Sanitz ein, ebenfalls im Objekt Wendfeld in der Baracke untergebracht. Der Stab, die Transport - und Versorgungskompanie ( T / V - Kompanie ) unter KC Ultn. Alfred Mühlmann, die Instandsetzungskompanie ( I - Kompanie ) unter KC Hptm. Hans - Joachim Köllner verlegen später, da die eigentliche Kaserne im Waldstück " Siebenbuche " an der Landstraße Richtung Bad Sülze noch nicht fertiggestellt ist. Die Unterkunftsgebäude, das Küchengebäude, die Kfz. - Werkstatt, überall wird in Tag - und Nachschicht gearbeitet, auch die Objektstraße geht nur bis zum Waldrand, dann beginnt der Schlamm ...

Aus dem Erinnerungsbericht von OSL a. D. Günter Bennemann : " ...ich komme ursprünglich aus dem Flak - Regiment 15, das zewcks Auflösung von Wolfen nach Altwarp verlegt hatte. Dort erhielt ich den Versetzungsbefehl zum gerade neu gegründeten FRR - 18. Mit einem LKW H - 3A und mehreren Offizieren ging es los in Richtung Rostock, wo im Raum Sanitz die Dienstelle sein sollte. Aber es kam ganz anders ...in Sanitz wußte keiner der angesprochenen Einwohner, dass es hier Armee geben sollte, ja gebaut wird da unten, eine Marmeladenfabrik oder so etwas ! ...Wir fanden dann das Objekt, sahen aber sowohl in der zukünftigen Kaserne als auch im Objekt Wendfeld nur Bauarbeiter der Bau - Union Rostock und Häftlinge beim wuseln.Also wieder zurück nach Altwarp, von dort aus 2 Tage später nach Pinnow, wo wir uns nun ordnungsgemäß beim FRR - 18 meldeten. Ich wurde Politstellvertreter in der I - Kompanie. Das Regiment befand sich in der Formierungs - und Ausbildungsphase. Eines Tages hieß es wieder : auf nach Sanitz !

Mit 21 Uffz. / Sold. fuhren wir los, diesmal wußten wir, was uns erwartet. Unsere Aufgabe lautete : in den Stuben / Räumlichkeiten die Reste der Malerarbeiten entfernen, Reviere reinigen, Betten und Spinde aufstellen. Da die Objektstraße noch nicht fertig war, blieben die LKW oft im Schlamm stecken - das bedeutete dann : abladen und die Möbel schleppen ... " Als Zufahrt zur Kaserne wird in der Zeit auch das sogenannte Alarmtor genutzt, eigentlich als zusätzliches Ausfahrtstor im nördlichen Teil des Kasernengrundstückes gedacht.

Am 09.02.1962 um 19.30 Uhr ab Pinnow verlegen dann im Eisenbahntransport Richtung Sanitz die T / V - Kompanie und die I - Kompanie. Ankunft in Sanitz : am 10.02.1962, 04.30 Uhr. Entladen wird am Bahnhof Sanitz, da das Anschlußgleis zum Objekt Wendfeld noch im Bau ist, Abschluß der Entladung gegen 07.00 Uhr. Die Transporttechnik wird dann im Objekt Wendfeld im Bereich der Verladerampe abgestellt, die Kfz. - Werkstatt entfaltet in der Wendeschleife.

Das Anschlußgleis wird nach und nach fertiggestellt, Teile des Personalbestandes der Führungsbatterie werden beim Entladen und Transport der Schwellen eingesetzt. Als die ersten Eisenbahntransporte über die Gleise rollen, fehlt z.T. noch Schotter im Gleisbett und es gibt immer wieder Probleme an ehemaligen Moorlöchern im Bereich hinter der Eisenbahnbrücke, die über die F 110 Richtung Tessin führt. Wagenladungen von Splitt / Kies sind notwendig zum Auffüllen - zur Sicherheit steht auf jeden 2. Waggon ein Eisenbahner und beobachtet das Gleis !

Ohne den engagierten Einsatz und die Unterstützung seitens der " Bahner " würde manche Entladung länger dauern, ein Name ist seit dieser Zeit und für alle späteren NVA - Eisenbahntransporte zu einem Begriff geworden - Helmut Görlich, Leiter der Dienststelle DR Bahnhof Sanitz ...

Als erstes Unterkunftsgebäude in der Kaserne ist der hintere Block bezugsfertig, hier zieht Anfang Februar 1962 die Führungsbatterie ein, in den vorderen dann der Hauptteil des Personalbestandes der TA - ein Teil verbleibt im Objekt Wendfeld. Die am 10.02.1062 eintreffenden 2 Kompanien werden im mittleren Unterkunftsgebäude bzw. in Räumlichkeiten unterhalb des Reg. - Med. Punktes untergebracht.

Der Verpflegungsdienst unter Ultn. Günter Gerloff versorgt die Offz. / Uffz. / Sold. zu dieser Zeit noch feldmäßig, die Feldküchen stehen auf der Fläche zwischen den U - Gebäuden TA und T / V - Kompanie, gegessen wird aus dem Kochgeschirr. Die Versorgungs - Kfz. fahren auf der Objektstraße bis Höhe Stabsgebäude, dann wird der Nachschub auf ATS ( Artillerie - Transport - Schlepper, Kettenfahrzeug ) umgeladen und bis zur Verpflegungsstelle bzw. an die Entladerampe des noch im Bau befindlichen Küchengebäudes gebracht - höchste Vorsicht ist dabei geboten, denn das gesamte Gebäude steht in einer Betonwanne ! Aber dann ist auch das vorbei, das Küchengebäude " steht " ... Fortsetzung folgt !

Siehe auch: http://bernd-sanitz.blogspot.com/2009/09/aus-der-geschichte-der-43.html

Das Buch zur LSK/LV erschienen!

"Erlebtes und Geschaffenes - Beiträge zur Geschichte der Luftstreitkräfte der Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR"

So lautet der etwas sperrige Titel des Buches, welches den umfassendste Überblick über diese Teilstreitkraft der Deutschen Demokratischen Republik bietet. Nicht nur der Titel ist sperrig, sondern auch das voluminöse A4- Format mit 525 Seiten geballte Information!

In diesem Buch schreiben 30 Generale und Offiziere der LSK/LV über ihren Verantwortungsbereich und geben einen umfassenden Überblick, der dennoch nur einen Auszug darstellen kann. Mittels Anlagen und Organigramme erhält der Leser eine Übersicht über die Strukturen, Standorte und Vorschriften der LSK/LV sowie die Übungen an denen ihre Truppenteile teilgenommen haben.

Das Spektrum reicht von den Operativen Planungen über Funkelektronischen Kampf, Nachrichten- und Flugsicherung, Meteorologischen / Rückwärtigen / Medizinischen / Waffentechnischen / B/A- und nicht zuletzt den Fliegeringenieurdienst. Nach meiner Auffassung dürfte nicht wesentliches fehlen. Übrigens, wir "Schwarzen Pistenschweine" werden oft gelobt und als "Schwarze Edelsteine" bezeichnte, daß es schon wieder fast peinlich ist ;-) Danke: "Ich diene der Deutschen ...."

Herausgeber ist die »Arbeitsgemeinschaft "Geschichte der LSK/LV" Strausberg«.


Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Inhaltsverzeichnis

Oberst a. D. Dr. J. Schunke Die LSK/LV als Teilstreitkraft der NVA und der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages – Tatsachen und Zusammenhänge

Oberst a. D. P. Wilpert Zum Studium an der Militärakademie der Luftstreitkräfte der Sowjetarmee in Monino bei Moskau (26. August 1955 bis 26. September 1956)

Der Stab

Generalmajor a. D. Dr. G. Voigt Operative Planung

Oberst a. D. W. Altmann Der Einsatz der operativen Gruppen und anderer Strukturelemente der LSK/LV zur Planung, Organisation und Verwirklichung der Luftunterstützung der Teilstreitkräfte Die Zusammenarbeit mit den Luftstreitkräften der 16. Luftarmee und der LV der GSSD

Oberstleutnant a. D. M. Tesky Der Funkelektronische Kampf in den LSK/LV der Nationalen Volksarmee

Oberst a. D. J. Pfeiffer Das Nachrichten-und Flugsicherungssystem der LSK/LV

Oberstleutnant a. D. G. Wagner Die Entwicklung der militärischen Flugsicherung

Oberst a. D. E. Hampel, Oberstleutnant a. D. K. Schmelter Einführung der „Elektronischen Datenverarbeitung“ in den LSK/LV im Zeitraum 1966 bis 1989

Oberstleutnant a. D. G. Herzog Einige Anmerkungen zur Geschichte des Meteorologischen Dienstes der LSK/LV

Oberst a. D. M. Schmidt, Oberstleutnant a. D. H. Lukaschik Der Chemische Dienst der LSK/LV

Anlage 1: Übersicht der Standorte der Führungsorgane und Truppen der LSK/LV

Anlage 2: Übungen (Granit, Elbe usw.)

Anlage 3: Brief des Oberkommandierenden der Westgruppe der Streitkräfte zur Be­endigung der Verantwortung für die Luftverteidigung des Territoriums der DDR vom 25. 09. 1990 (Russisch)

Anlage 4: Übersetzung des Briefes des Oberkommandierenden vom 25. 09. 1990


Generalleutnant a. D. A. Vogel und ehem. Offiziere und Generale der PV der LSK/LV Die Politische Arbeit in den LSK/LV ( Mit Anlage: Traditionsnamen der TT/Kasernen)

Generalmajor a. D. K. KronigÜber den Beginn der Aufstellung von FRT der LSK/LV ab dem Jahr 1958

Oberst a. D. B. Biedermann Zur Flakartillerieschule Potsdam-Geltow

Generalmajor a. D. Dr. W. Thonke Zu einigen Schwerpunkten in der fliegerischen und Gefechtsausbildung der LSK/LV (Mit Anlage: „Verdiente Militärflieger der Deutschen Demokratischen Republik“)

Oberstleutnant a. D. A. Dondalewski Mein Dienst als Flugzeugführer in den Luftstreitkräften der NVA

Generalmajor a. D. M. Merkel Zur Entwicklung der Funktechnischen Truppen der LSK/LV

Oberst a. D. E. Schlenker Der Funkmessingenieurdienst der Funktechnischen Truppen und das AFLS der LV

Oberst a. D. H. Kleest Zum Fliegeringenieurdienst der LSK/LV

Oberst a. D. L. Matthäus Zu den Lehreinrichtungen der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung

Oberst a. D. Dr. W. Dienel, Oberst a. D. H. Georgi Die Rückwärtigen Dienste der LSK/LV

Oberst a. D. H. Stecher Rolle, Platz und Aufgaben des Militärtransportwesens in den LSK/LV

Anhang 1: Fortsetzung der Auswahlbibliographie zur Geschichte der LSK/LV

Anhang 2: Ständige und zeitweilige Teilnehmer sowie Lektoren der Arbeitsgruppe „Geschichte der LSK/LV“ 1998 – 2009

Anhang 3: Übersicht über die Verleihung von staatlichen Auszeichnungen an Ver­bände, Truppenteile und Lehreinrichtungen

Anhang 4: Verliehene „F. -Engels -Preise“ an Angehörige der LSK/LV 1970.-.1989

Anhang 5: Auswahl von Dienstvorschriften der VP-Luft, des (der) Aeroklubs und der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung im Zeitraum 1954 bis 1990

Anhang 6: Zeitungen und Zeitschriften der LSK/LV

Anhang 7: Ausgewählte Fotos aus der Geschichte der LSK/LV


Nach so viel "Licht", der "Schatten": Das Buch hat keine ISBN und ist weder im Buchladen noch Online erhältlich. Eine Auslieferung war nur nach Vorkasse als Subskription möglich. Ich hatte zufällig davon erfahren ... geplant waren lediglich achtzig (80!) Exemplare :-(

Ich habe noch nicht einmal einen Mail-Kontakt zu den Herausgebern, so daß ich auch keine Anfragen / Bestellungen weiterleiten könnte. Es bleibt für Interessenten das Prinzip "Hoffnung". Vielleicht gibt es das Buch über kurz oder lang wenigstens auf CD-ROM, wie die Bücher der Arbeitsgruppe "Geschichte & Integration" (AGGI) und anderer Autoren (z.B. Thomas Hentschel), siehe:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/sammelbnde-und-die-nva.html
http://home.snafu.de/veith/digital.htm

update (27.09.2009)
Wie ich unter und aus zweiter Hand gehört habe, ist ggf. ein geringfügiger Nachdruck angedacht. Da dieser m.E. ebenfalls nicht ausreichen wird, die Autoren sowieso unentgeldlich ihre Beiträge schrieben und es nach meiner Auffassung um Informtionsvermittlung geht, wäre eine PDF-Konvertierung, der naheliegend bereits digital vorliegenden Beiträge und deren Verbreitung über CD-ROM, etwas für den kleinen Geldbeutel und ohne bedeutenden Aufwand mittelfristig sinnvoll. Schau'mer'mal.

Vorsorglich:
Flugzeug- und andere Technik wird nur genannt und aus "höherer Warte" bewertet. Wer also bspw. für den Modellbau wissen möchte, wie der Tankverschluß der MiG-19 aussah oder das Nachbrennerregime der MiG-29 arbeitete, muß sich die entsprechende Fachliteratur besorgen, wie mittels der "DHS-Reihe"!

update (29.09.2009)
Bestellung des Hardcover - Buches ist möglich, vgl.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/bestellung-erlebtes-und-geschaffenes.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/10/erklarung-zu-den-veroffentlichungen-zur.html